Vielseitiges Fest am vielseitigen Ort

Landsweiler-Reden · Als rundum gelungen geht das 35. Dorffest Landsweiler-Reden in die Annalen ein. Bei angenehmen Temperaturen wartete es mit vielen PS, sportlicher Action, Kultur und kulinarischen Schmankerln auf. Für den einen oder die andere wurde es sogar richtig emotional.

 Siebter Startschuss am Erlebnisort: Ortsvorsteher Holger Maroldt eröffnete am Freitag das Dorffest Landsweiler-Reden. Foto: Willi Hiegel

Siebter Startschuss am Erlebnisort: Ortsvorsteher Holger Maroldt eröffnete am Freitag das Dorffest Landsweiler-Reden. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

"Ach, das ist ja gemein." Die Dame mit dem roten Shirt und ebensolchen Haaren fällt gerade aus allen Wolken. Ihr Frust gilt dem "Athlet" mit der Startnummer eins. Nach einem furiosen Sprint war dieser am Spitzenfeld vorbei gezogen und hatte die letzte Stromschnelle mit Bravour gemeistert. Doch dann hing er plötzlich am Ufer fest und andere zogen vorbei - bis Ortsvorsteher Holger Maroldt ein Einsehen hatte und mit einem Stock dem pinkfarbenen Entchen wieder auf die Sprünge half.

100 Meter weiter klebt Bernd Bremerich gerade ein Stück Reling fest. Die "Bismarck" hat auf dem Transport von Lebach etwas Schaden genommen. Sein detailverliebtes Modell des legendären Schlachtschiffs im Maßstab 1:200 war eines von gut zwei Dutzend Kriegsschiffen, Rennboten und Frachtern, die Mitglieder des Dillinger Schiffsmodellbau Club "Untere Saar" übers Wasser fetzen ließen.

Ja, es hat sich längst eingespielt, das Dorffest am Erlebnisort Reden . Bereits zum siebenten Mal luden die örtlichen Vereine dorthin ein. "Wir sind zufrieden", zog Gerd Closs, der mit Jürgen Rother und Dietmar Theis das bewährte Orga-Team bildet, am Sonntag trotz "ein bisschen rückläufiger" Besucherresonanz eine positive Bilanz. Bei entspannter Wetterlage bewirteten die 22 mitwirkenden Vereine die Besucher unter anderem mit SSV-Burgern, Wildschützentopf und frisch geräucherten Forellen, die Jüngsten konnten sich ihr Brot über dem offenen Feuer am Stock selber backen. So vielseitig wie der Veranstaltungsort - wo sonst gehören zur Festzone Wassergärten, ein "Berg" und Industriekultur zum Anfassen - war auch das Programm. Nachdem Schirmherr Steffen Bug von Prowin am Freitag mit einem gezielten Schlag und Freibier das Fest traditionell eröffnete, rockte die Schiffweiler Band Crazy ab. Wer noch Power hatte, wanderte mit Stefan Forster und einer Fackel über die Halde.

Am Samstagabend zog die Band "Elliot" mit Coversongs vom Feinsten etwa 800 Leute in ihren Bann. Viel Gaudi hatten zuvor auch die gut 40 Teilnehmer des 4. Dorffest Duathlons, die rund um den Brönchesthalweiher und die Bergehalde liefen beziehungsweise radelten - die beste Art , "die stille Zeit am Samstagnachmittag zu überbrücken", so Closs.Kunterbunt und fröhlich präsentierte sich dann der Familiensonntag. "Enorm" war das Interesse am Oldtimertreffen, freute sich Michael Knerr vom mitveranstaltenden W123-Stammtisch. Im Vergleich zum Vorjahr registrierte er "viel mehr Publikum", das Feedback sei durch die Bank "positiv". Kein Wunder: Von der Cremeschnitte bis zum Traktor, vom Motorrad bis zum Unimog war alles vertreten, was schön oder selten oder beides ist.

Schade findet es Organisator Closs, dass einige Mitbürger immer noch dem alten Veranstaltungsort am Freibad nachtrauern. Und, dass die anderen Ortsteile nicht mitziehen. "Ich würde mir wünschen, dass sie wahrnehmen, was man hier alles auf die Beine stellen kann." Die Festzone könnte man locker verdoppeln oder verdreifachen, eine zweite Bühne wäre problemlos drin. "Gemeinsam könnten wir Neunkirchen Konkurrenz machen!"

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