Viele Nationen, ein Ziel: Verständigung

Saarbrücken. Im Superwahljahr 2009 machen sie den Auftakt. Am 29. März dürfen die Saarbrücker Bürgerinnen und Bürger mit ausländischem Pass als erste zu den Urnen schreiten, um ihre kommunalpolitische Interessensvertretung zu wählen

Saarbrücken. Im Superwahljahr 2009 machen sie den Auftakt. Am 29. März dürfen die Saarbrücker Bürgerinnen und Bürger mit ausländischem Pass als erste zu den Urnen schreiten, um ihre kommunalpolitische Interessensvertretung zu wählen. Welche Kandidaten zur Wahl des Integrationsbeirats antreten, davon konnte man sich am Donnerstagabend erstmals im Pfarrsaal der Katholischen Kirchengemeinde Brebach einen Eindruck verschaffen. Vier Listen stehenBisher seien vier Listen aufgestellt, erklärte Stephan Schäfer, der als Beauftragter der Oberbürgermeisterin für die Integrationsbeiratswahl zusammen mit Bürgermeister Kajo Breuer zu dieser Informationsveranstaltung eingeladen hatte. Bis zum letztmöglichen Termin am 22. Januar würden jedoch noch weitere Listen hinzukommen. Er habe immer dafür plädiert, Listen nicht anhand von Nationalitäten oder Herkunftsländern aufzustellen, sondern anhand von politischen Einstellungen, erklärte Bürgermeister Breuer. In der Praxis sei das sehr schwierig, so der Tenor der anwesenden Kandidaten, die allesamt betonten, man wolle die Interessen aller Ausländer vertreten, nicht nur der eigenen Landsleute. Auch die Kurden hätten sich überlegt, eine multinationale Liste aufzustellen, sagte etwa Yusuf Geçtan. Er tritt als Spitzenkandidat der Liste "Die Linke" an. Auch wenn fünf Kandidaten der Liste überwiegend Kurden sind, so orientiere sie sich doch politisch am Programm der Partei der Linken, die, wie Yusuf betont, die einzige gewesen sei, die auf sie zugekommen sei. Mit neun Kandidaten tritt die "Lista Italiana" an. "Wir sind eine politisch gemischte Liste", erklärt Spitzenkandidat Guglielmo Scandariato, seit 20 Jahren Mitglied des Ausländerbeirats. "Alle Leute unserer Liste sind aus dem gleichen Land (Ex-Jugoslawien, Anm. d R.), haben aber verschiedene Nationalitäten", sagt die Bosnierin Sadija Kavgig-van Weert, Spitzenkandidatin der vierköpfigen Liste "Saarbrücken International". Mit der alleinigen Kandidatin Natalia Maleva geht die Liste Russisches Haus ins Rennen.Alle fordern BildungNoch in Vorbereitung sind folgende Listen, die von ihren jeweiligen Spitzenkandidaten vorgestellt wurden: Liste "Haus Afrika" mit Lamine Conté, die ukrainische Liste "Saarheimat/Elfe - Wir sind zusammen " mit Ihor Elvov und Yuliya Rybalko, eine von vier Vereinen getragene türkische Liste mit Emine Isgören und Lütfi Ayçin, eine französische Liste mit Marie-Elisabeth Fritz. Auch eine SPD-Liste werde es nach Angaben von Ikbal Berber geben. Inhaltlich zeigten sich bei den Listen große Übereinstimmungen: Sie wollen sich um Bildung, um Sprachförderung, um bessere Verständigung kümmern. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Listen will die Landeshauptstadt in Kürze auf ihrer Internetseite einstellen. www.saarbruecken.de

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