Viel Wirbel um Windkraft

Kirkel · Mit der Diskussion um mögliche Standortprüfungen für Windkraftanlagen im Kirkeler Wald soll sich nach einem CDU-Eilantrag der Gemeinderat in seiner konstituierenden Sitzung am kommenden Freitag, 17. Juli, befassen.

Die Diskussion um mögliche Standorte von Windkraftanlagen wird zurzeit an vielen Stellen geführt. Jetzt kommt Kirkel dazu: Das Kirkeler CDU-Kreistagsmitglied Markus Frank teilte in einem längeren Beitrag mit, der Saarforst Landesbetrieb prüfe Standorte für bis zu sechs Windrädern am Ortsausgang Richtung Rohrbach. Entsprechende Projektpläne lägen Bürgermeister Frank John seit geraumer Zeit vor, ohne, dass diese Informationen in die Öffentlichkeit gelangten. "Bei diesem hoch sensiblen Thema ist Transparenz von Anfang an wichtig, um Ängste und Unsicherheiten zu vermeiden", so Frank wörtlich in seiner Mitteilung. Für ihn sei es nicht nachvollziehbar, dass das Projekt nicht bereits in diesem frühen Stadium durch Bürgermeister John veröffentlicht wurde. Eine Anfrage seinerseits an den Saarforst sei vom Ministerbüro des Umweltministeriums beantwortet worden. Darin heißt es laut Frank, man befinde sich noch in der grundsätzlichen Machbarkeitsstudie, in deren Verlauf zunächst geprüft werde, was möglich und wirtschaftlich sei. Es könnten noch keine Angaben über Flächenverbrauch, Anschlussmöglichkeiten ans Stromnetz und Trassierung der Leitungen gemacht werden. Frank kündigte einen Eilantrag der CDU-Gemeinderatsfraktion für die Sitzung in der kommenden Woche an: "Sachstandsmitteilung über den Planungsstand von sechs Windkraftanlagen in der Biosphäre Kirkel ". Im Übrigen komme die Prüfung von Standorten im Kirkeler Wald zur absoluten Unzeit: Auf der einen Seite würden in der Kernzone der Biosphäre ohne rechtliche Grundlage Wanderwege gesperrt, auf der anderen Seite sollen im Außenbereich des anerkannten Erholungsorts Kirkel Windkraftanlagen surren.

Bürgermeister Frank John meinte dazu am Freitag auf Anfrage unserer Zeitung, Saarforst sei Eigentümer des Geländes und habe irgendwann angedacht, diese Prüfung dort zu machen. "Wir wissen nicht, was dabei herausgekommen ist. Wir haben selbst mal geprüft und da war von Experten zu hören, dass Windkraftanlagen dort wegen der Einflugschneise des Flughafens Ensheim kaum möglich seien." Es gäbe Überlegungen der Gemeinde, die dort keine Windkraftanlagen wolle, auf dem Wege einer Änderung des Flächennutzungsplans dieses Gelände rauszunehmen. "Aber dann müssen wir Flächen ausweisen, wo Windkraft möglich wäre. Das ist ein Problem, die haben wir so gut wie nicht." Man sei aber dabei, das zu prüfen und eine Vorlage zu machen. Vielleicht werde er am 17. Juli in der Gemeinderatssitzung kurz informieren, in der ersten Sitzung nach den Ferien werden wir dann sehen, wo die Reise hin geht."

Klare Worte kommen von Uwe Tobä, dem Leiter des Geschäftsbereichs Liegenschaften und Dienstleistungen beim SaarForst Landesbetrieb: "Wir haben mal Firmen dieser Branche angeschrieben, um grundsätzlich herauszukriegen, ob da Interesse besteht. Es gibt keine vertragliche Bindung, somit auch keinen Projektierer und keine konkrete Planung." Klar sei auch, wenn es das irgendwann gebe solle, "wird das vorab mit der Gemeinde abgesprochen."

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