Viel Mucke für wenig Moneten

St Wendel · Was bekommt man heute noch für einen Euro? Nicht viel, mag man im ersten Moment denken. Doch am Samstag, 19. April, gibt es für Schüler für nur einen Euro Einritt Musik satt. Acht junge Bands treten bei der Premiere des Mixed-up-Festivals im St. Wendeler Saalbau auf.

 Die Band Spirit Wanted bei einem Bühnenauftritt. Auch im Saalbau ist sie dabei. Fotos: FMS

Die Band Spirit Wanted bei einem Bühnenauftritt. Auch im Saalbau ist sie dabei. Fotos: FMS

 Lukas Schüßler, Sänger der Band Highriser.

Lukas Schüßler, Sänger der Band Highriser.

Raphaela Kunz greift zur Gitarre. Spätestens in diesem Moment gibt es keinen Zweifel mehr daran, dass es bei diesem Pressegespräch im St. Wendeler Rathaus um Musik geht. Während sie die Melodie zupft, stimmt Zoë Sell, ihre Band-Kollegin von Happiness Machine, den Katy-Perry-Song "The one that got away" an. Die fünfkopfige Band hat sich erst im vergangenen Herbst gegründet. "Große gemeinsame Bühnenerfahrung gibt es keine", gesteht Mitglied Till Nimsgern. Das soll sich am Samstag, 19. April, ändern. Dann rocken die Fünf mit ihren Pop- und Rocksongs die Bühne im Saalbau.

Und das nicht alleine. Denn insgesamt sieben Bands plus Special-Guest sind bei dem Mixed-up-Festival vertreten. Es ist eine Premiere, soll aber nach Wunsch des Bürgermeisters Klaus Bouillon zum festen Termin im St. Wendeler Veranstaltungskalender werden. Für ihn ist das Festival ein weiterer Schritt, die Musikszene mit jungen Leuten aufzubauen. Das erfolgreiche Förderprojekt "WND Bandworx" der Stadt St. Wendel und der Fun Music School (FMS) geht in diesem Jahr in die sechste Runde. Die Festivalbands, die am 19. April auftreten, sind entweder alte Hasen in Sachen Bandworx oder gerade für das Projekt gecastet worden. Doch das Thema Nachwuchs soll bei Mixed-up nicht im Mittelpunkt stehen. "Wir wollen zeigen, dass die Szene aus den Kinderschuhen gewachsen ist", sagt Ralph Schäfer-Lösch, Leiter der FMS. Mit einem Lächeln schaut er dabei zu Jana Scheid rüber. Sie ist Mitglied der Band Spirit Wanted. "Wir sind die Dienstältesten", sagt sie stolz. Seit 2007 gibt es die Band. Von damals bis heute habe man alle Förderprogramme der Stadt durchlaufen und unter anderem das Band-Battle 2012 gewonnen. Für Jana ist es schön zu sehen, dass es weiter geht und neue Bands nachkommen. So zum Beispiel Low Sparks. Sänger Björn Breitsameter gesteht: "Wir haben uns zwei Wochen vor dem Casting zu WND Bandworx gegründet". Das war im November vergangenen Jahres. Er selbst nehme erst seit Oktober Gesangsunterricht. Sein Lehrer habe ihn in die Band gelotst. "Wir sind die Grünschnäbel, was die Bühnenerfahrung betrifft", so Breitsameter.

Ebenfalls beim Festival vertreten, ist die Band Sound Attack. "Uns gibt es seit Ende 2012", sagt Dominik Gerber. Das Quartett hat mit Coversongs begonnen, inzwischen sammele man bereits eigenes Material. Der Musikstil ist Punkrock. Mit Rock der 70er Jahre beschäftigt sich die Band Highriser. Die Mitglieder haben sich größtenteils durch die Musikschule kennengelernt. "Wir freuen uns auf das Festival", sagt Robin Scheid, der auch Gitarrist bei Funktion LP ist. Diese Formation gibt es bereits seit sechs bis sieben Jahren, wobei sich die Besetzung mal verändert habe, sagt Katharina Mai. Die Band spielt Funk-Rock. Mit dem Bandgründungsdatum im Jahr 2008 gehört Monkey on Fire auch eher zu den alten Hasen. "Die erste Bandworx-Staffel haben wir verpasst", sagt Felix Maldener. Ansonsten habe man alles mitgemacht. Youngster des Festivals sind die Musiker von Free Fall im Alter von 13 und 14 Jahren. "Uns gibt es seit Anfang 2013", sagt Joschka Lösch.

Jede Band hat 25 Minuten Zeit, sich bei dem Festival zu präsentieren. Der Soundcheck findet am Samstagnachmittag statt, ab 19 Uhr wird es ernst. Was die Zuschauer betrifft, so trauen sich die Jungmusiker nicht so recht, eine Prognose abzugeben. "Ich habe 600 Bändchen geordert", sagt Schäfer-Lösch. 350 hätte er in Reserve. Bürgermeister Bouillon ist optimistisch: "Ich rechne mit ein paar hundert Leuten." Der Eintrittspreis zumindest dürfte keinen vom Kommen abhalten. Schüler zahlen nämlich nur einen Euro, der Rest fünf Euro. Neben der Gelegenheit für die Bands, Bühnenerfahrung zu sammeln, will der St. Wendeler Bürgermeister die Jungmusiker mit Blick auf Ostern auch mit einer kleinen Finanzspritze unterstützen. Jede Band erhält 250 Euro.

Pop und Rock in vielfältigen Nuancen werden beim Festival geboten. Wenn es nach FMS-Leiter Schäfer-Lösch geht, kann sich das musikalische Spektrum bei "WND Bandworx" künftig noch erweitern. So habe sich zu seinem Bedauern bislang keine Hip Hop-Band angemeldet.

Das Mixed-up-Festival steigt am Samstag, 19. April, 19 Uhr. Einlass ist ab 18 Uhr. Karten gibt es bei Buch + Papier Klein und im Büro der Fun Music School.

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