Verwaltung wirbt mit Familienfreundlichkeit

Regionalverband · Der Regionalverband Saarbrücken ist nicht nur Dienstleister für Hunderttausende, sondern auch Arbeitgeber. Damit er sich im verschärften Wettbewerb um Fachkräfte behaupten kann, ließ er seine Familienfreundlichkeit prüfen. Rasche Hilfe, etwa wenn Mitarbeiter vorübergehend niemanden zum Betreuen der Kinder finden, gehört dazu.

Der Regionalverband Saarbrücken darf sich seit diesem Monat als "Familienfreundliches kommunales Unternehmen" bezeichnen.

Das entsprechende saarländische Gütesiegel nahm Regionalverbandsdirektor Peter Gillo von saar.is-Geschäftsführer Christoph Lang entgegen. Saar.is, ein eingetragener Verein, soll Firmen beraten, die ihre Produktivität erhöhen möchten, soll fortbilden und für den Wirtschaftsstandort Saarland werben. Christoph Lang sieht in der Familienfreundlichkeit einen Gewinn für alle Beteiligten. "Sie steigert nicht nur das Arbeitgeber-Image, sondern auch die Zufriedenheit und Produktivität der Beschäftigten. Und sie fühlen sich stärker an ihr Unternehmen gebunden."

Das Gütesiegel "Familienfreundliches Unternehmen" sei daher eine Auszeichnung auch für kommunale Arbeitgeber wie den Regionalverband Saarbrücken. Zuvor musste der Regionalverband in einem Prüfverfahren beweisen, dass er familienfreundlich ist Regionalverbandsdirektor Peter Gillo : "Wir haben uns für das Gütesiegel beworben, weil es für uns wichtig ist, ein Gleichgewicht zwischen betrieblichen Anforderungen und familiären Bedürfnissen zu schaffen." Der Regionalverband habe erkannt, dass nicht zuletzt auf Grund des demografischen Wandels und des sich abzeichnenden Fachkräftemangels auch Verwaltungen größere Spielräume für die Erwerbstätigkeit von Frauen schaffen müssen. Denn sie betreuen meist die Kinder und pflegen Angehörige und fehlen deswegen in Unternehmen. Dabei dürften Firmen und Verwaltungen gerade auf diese Frauen und ihre große Erfahrung aber nicht verzichtet werden.

Für die Mitarbeiter seines Gesundheitsamtes hat der Regionalverband bereits im Mai 2014 ein Eltern-Kind-Arbeitszimmer eröffnet. So können die Beschäftigten in Notfällen, etwa während eines Kita-Streiks, ihr Kind mit zur Arbeit bringen und dort selbst betreuen. Das Zimmer hat einen Arbeitsplatz mit PC, Telefonanschluss und Drucker sowie eine kindgerechte Einrichtung mit Schreibtisch, Kinderstuhl, Schlafmöglichkeit, Wickeltisch und Spielecke. Das Eltern-Kind-Zimmer wird bisher an etwa 30 Arbeitstagen im Jahr genutzt.

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