Verstoß gegen Fütterungsverbot?

St. Johann. Die Saarbrücker dürfen die 5000 Quadratmeter Wiese unterhalb des Staatstheaters vermutlich bis in den Mai nicht betreten. Dort hatte der Zirkus Flic-Flac über Winter seine Zeltstadt aufgebaut und den Rasen arg ramponiert (wir berichteten)

St. Johann. Die Saarbrücker dürfen die 5000 Quadratmeter Wiese unterhalb des Staatstheaters vermutlich bis in den Mai nicht betreten. Dort hatte der Zirkus Flic-Flac über Winter seine Zeltstadt aufgebaut und den Rasen arg ramponiert (wir berichteten). Vor gut einer Woche hat das städtische Grünamt neuen Rasen gesät und das Gelände mit rot-weißem Flatterband abgesperrt, damit niemand die zarten Pflänzchen zertrampelt, die sich dort demnächst gen Himmel recken sollen. Das Flatterband freut auch die Saarbrücker Tauben. Denn dank des Bandes bleiben sie völlig ungestört, wenn sie sich zu Dutzenden auf der kahlen Fläche niederlassen, um dort den Rasensamen aus der aufgelockerten Erde zu picken. Das berichteten diese Woche gleich mehrere SZ-Leserreporter. Der Burbacher Agnus Jung brachte es mit Humor auf den Punkt: "Da hat die Stadt doch tatsächlich ein Fly-In für die Täubchen geschaffen." Die Kosten für das neue Wiesengrün sollen nach Angaben der Stadtpressestelle mit der Kaution verrechnet werden, die der Zirkus hinterlegen musste. Doch die Leserreporter fragen sich, ob denn trotz der vielen Tauben noch genügend Samen im Boden bleibt, damit der Rasen wieder wächst. "Gegen die Tauben ist nichts zu machen, viele Vögel sind nun mal Körnerfresser", zitiert Tanja Krämer von der Stadt-Pressestelle das Grünamt und berichtet weiter, dass die Mitarbeiter des Amtes deshalb vorsorglich gleich etwas mehr Samen gestreut hätten - ungefähr so viel, wie die Vögel sich jetzt holen. Mehr als 30 Samenkörner pro Quadratmeter zu säen, sei ohnehin kontraproduktiv, weil sich die Pflanzen dann bald gegenseitig Licht, Luft und Nährstoffe wegnehmen würden. "Außerdem ist der Boden vorher bearbeitet worden", stellt Krämer klar. Der sei so verdichtet worden, dass die Samenkörner sich gut entwickeln könnten und nur die wenigsten von hungrigen Vögeln aufgepickt würden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort