„Verkehrswirksam“ wie sonst nichts

Saarbrücken · Das Messegelände und die Gewerbegebiete Wiesenstraße und Saarterrassen voll an die Autobahn 620 anzubinden, sollte nach Überzeugung der Saarbrücker SPD ein Hauptziel der Verkehrspolitik werden. Malstatt und Burbach würden enorm von Verkehr entlastet, die Mitarbeiter der Firmen kämen leichter zur Arbeit.

 Von Alt-Saarbrücken nach Burbach sind es an der Messe nur wenige Meter Luftlinie. Archivfoto: Becker&Bredel

Von Alt-Saarbrücken nach Burbach sind es an der Messe nur wenige Meter Luftlinie. Archivfoto: Becker&Bredel

Ein neues Wort hört man immer öfter in politischen Debatten: Verkehrswirksamkeit. Es bezeichnet den Nutzen einer Straße für das gesamte Verkehrsgeschehen und die Bevölkerung drumherum und betrachtet auch den Aufwand an Zeit und Geld; man möchte möglichst viel Wirksamkeit für wenig Kosten. In den Augen der SPD-Stadtratsfraktion wären ein Vollanschluss des Messegeländes in beide Richtungen der Autobahn 620 plus eine Brücke zu den Gewerbegebieten Saarterrassen und Wiesenstraße auf der anderen Saarseite "das Verkehrswirksamste, was man sich in Saarbrücken denken kann", so der Fraktionsvorsitzende Peter Bauer.

Bei einer Ortsbegehung für die interessierte Öffentlichkeit verglich Bauer die zu erwartende Entlastung der Stadtteile Malstatt und Burbach von Verkehr mit der Erleichterung, die die Ostspange für die Mainzer Straße gebracht habe.

Allein solch ein Anschluss, der nach Schätzung Bauers 20 bis 30 Millionen Euro kosten würde, ist derzeit "ein Traum" - immerhin ein nicht unkonkreter. Michael Sponholz, Geschäftsführer der städtischen Entwicklungsgesellschaft GIU, und GIU-Raumplaner Thomas Zöllner berichteten, dass der Anschluss laut einer Studie des Landesbetriebs für Straßenbau sowie eigener Überlegungen technisch gut machbar sei. Bei der Erschließung der beiden Gewerbegebiete hat die GIU eigens Flächen aus der Vermarktung ausgenommen, um auf ihnen die nötigen Straßen und Brückenrampen zu bauen, sollte das Projekt Wirklichkeit werden.

Nach Peter Bauers Worten ist die Verwirklichung in erster Linie eine politische Angelegenheit. Die Stadt wäre der Hauptnutznießer eines Baues, Bauherren wären Bund und Land; sie müssten überzeugt werden, dass ein Vollanschluss auch für die ganze Region und das Saarland von herausragender "Verkehrswirksamkeit" sein könnte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort