Verkehrsplaner ernten nur Kopfschütteln

Saarbrücken · Radfahrer sollen auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke eigene Fahrspuren bekommen. Was das bringt, beschäftigt auch die Nutzer unserer Facebook-Seite „Leben in Saarbrücken“. Dort überwiegt die Kritik an den geplanten Radspuren auf der Fahrbahn.

Marco Wolter: 95 Prozent der Verkehrsteilnehmer sollen massivste Nachteile in Kauf nehmen, und das ist noch konservativ geschätzt. Und für was? Für Hirngespinste, die nicht mal der winzigen Minderheit, die bedient werden soll, wirklich etwas bringen. Da vergeht mir das Lachen. Man muss doch irgendwas gegen diesen Wahnsinn tun können. Statt Lösungen gegen das hohe Verkehrsaufkommen zu finden, wird die Lage konsequent verschlimmert. Straßen werden zurückgebaut, verschmälert, Parkplätze werden reduziert etc.etc. Und für was? Bescheuerte Fahrstreifen, Bänke und Blumenkübel, die scheiße aussehen, sauteuer sind und die keiner will und keiner braucht außer ein paar Weltfremden! Über das Aussehen von Kunstobjekten und zu Kunstobjekten mutierten Straßenlampen kann man natürlich streiten. Aber vor dem Hintergrund, dass Saarbrücken durch Misswirtschaft völlig bankrott ist, wäre eisernes Sparen mehr angesagt, als Geld rauszuhauen, als gäbe es kein Morgen mehr. Wenn ich sehe, was hier passiert, würde ich meine Gewerbesteuer lieber verbrennen, als dieses Treiben damit noch zu unterstützen!

Patrick Miethke: Kein normaler Mensch wird diese Radwege nutzen, wenn er sicherer auf den Gehwegen vorankommt. Egal. Wird halt der Autoverkehr eingebremst, und die Staus werden länger. Glückwunsch!

Axel Wagner: Man kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Statt endlich mal das Problem der toten Kaiserstraße oder der dahinsiechenden Bahnhofstraße anzugehen - Saarbahn, eintönige Geschäftsauswahl, Fußgängerzone - verunstaltet man jetzt auch noch die WHB. Als ob die Gehwege dort nicht breit genug für Fußgänger und Radfahrer wären.

Helge Rudy: Die Radwege kann man ja kaum nutzen, sind meistens mit Autos zugestellt. Und jetzt ein Radweg zwischen den Fahrspuren. Absolut tödlich. Autofahrer und Radfahrer zusammen geht nicht. Dann wird es mehr als einen Schwerverletzten oder Toten geben.

Sven Reuter: Glaube nicht, dass jemand, der einigermaßen helle im Kopf ist, die Fahrradfahrstreifen auf der Brücke benutzt...lieber und sicherer auf dem Gehweg...

Kör Li Ja: Aber dann bitte nicht mit schneller Geschwindigkeit fahren. Eventuell absteigen und schieben. Manche fahren unmöglich.

Andreas Baumann: Und wieder enden Radwege vor einer Bushaltestelle im Nichts! Warum? Das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel ist noch im Winterschlaf. Leider...

Andreas Hoffmann: Man kommt auch wunderbar mit der Bahn nach Saarbrücken. Man kann außerhalb parken und mit Bus und Saarbahn in die Innenstadt fahren oder komplett zu Fuß gehen. Saarbrücken ist keine Metropole, sondern gemütlich zu begehen. Wenn ihr euch dann die 200 Euro für Zigaretten spart, dann habt ihr sogar genug Geld für die ÖPNV-Tickets und könnt euren Kindern noch ein Eis spendieren. Es ist genauso einfach, wie es klingt. Wenn ich allerdings jemand bin, der was zu meckern sucht und bewegungsfaul ist, dann kann ich Jesus auch vorwerfen, dass er zu faul zum Schwimmen war, als er über das Wasser ging.

Marco Wolter: Die Frage ist: Warum sollen 50 000 Autofahrer täglich diese Querelen in Kauf nehmen, auch wenn es irgendwie gehen würde? Für 200 Leute, die mit'm Rad über die Brücke wollen - wenn überhaupt ein Radfahrer so lebensmüde ist. Ich fahre öfter mal mit dem Rad in die Stadt, aber dann an der Saar entlang, und über die Brücke schiebe ich.

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