Verkehrschaos: Stadt Saarbrücken rutscht in den Winter

Saarbrücken · Der starke Schneefall hat gestern dem Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) zu schaffen gemacht: Er konnte viele Rest-, Bio- und Altpapiertonnen nicht wie vorgesehen entleeren. "Wir werden die Touren im Laufe der nächsten Woche nachfahren", erklärt der ZKE Bereichsleiter Klaus Faßbender

 Äußerste Vorsicht war gestern auf den Saarbrücker Straßen angebracht. Foto: Becker&Bredel

Äußerste Vorsicht war gestern auf den Saarbrücker Straßen angebracht. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Der starke Schneefall hat gestern dem Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) zu schaffen gemacht: Er konnte viele Rest-, Bio- und Altpapiertonnen nicht wie vorgesehen entleeren. "Wir werden die Touren im Laufe der nächsten Woche nachfahren", erklärt der ZKE Bereichsleiter Klaus Faßbender. Die Mülltonnen, die gestern nicht geleert wurden, können bis dahin am Straßenrand stehen bleiben. Insbesondere in die Nebenstraßen konnten die bis zu 26 Tonnen schweren Müllfahrzeuge oft nicht mehr sicher gelangen. Ebenso seien die Wege zu den Mülltonnen häufig nicht von Schnee und Eis befreit.

Nicht nur die großen, auch die kleinen Fahrzeuge leiden unter Winterwetter. Fahrräder können durch Streusalz schneller rosten. "Das Salz kann sogar die Schutzschicht von Aluminium schädigen", sagt Werner Meier, technischer Leiter beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Saarland. Er empfiehlt, das Fahrrad vor dem Winter zu wachsen. Das schütze das Metall. Für Vielfahrer lohnen sich im Winter "Spike-Reifen", in deren Profil Metallstifte eingearbeitet sind. Diese geben Halt auf glattem Untergrund.

Autos hingegen sind heutzutage gut gegen Rost geschützt. Im Winter macht Schmutz dem Wagen eher zu schaffen. Bei der Autowäsche ist eine Vorwäsche mit einem Druckstrahler wichtig, sagt Mario Wandernoth, technischer Berater beim ADAC Saarland: "Streusalz und andere Partikel reiben sonst wie Schmirgelpapier über den Lack." Ab minus zehn Grad rät Wandernoth von Waschstraßen ab. "Das Wasser ist dann für den kalten Lack zu heiß."

Im Klinikum am Winterberg war der Wetterumschwung gestern ebenfalls zu spüren. "Es gab deutlich mehr glättebedingte Unfälle", sagte Pressesprecherin Angela Schuberth-Ziehmer, konnte aber keine genauen Zahlen nennen. Dazu zählten Halswirbel-Verletzungen nach Auffahrunfällen, Prellungen und Knochenbrüche.

Glätte: Straßenreiniger weisen Kritik der Grünen zurück

Saarbrücken. Die Grünen kritisieren nach dem gestrigen Wintereinbruch die städtische Straßenreinigung. "Gerade bei einem plötzlichen Wintereinbruch - wie heute - wird deutlich, dass Fußgänger, Fahrradfahrer und Nutzer des ÖPNV in Saarbrücken nur Bürger zweiter Klasse sind. Innerstädtisch sollten bei diesen Witterungsverhältnissen aber alle Ziele auch zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein." Als Beispiele nennen die Grünen Gehwege, Fußgängerüberwege an Ampeln und Fußwege auf Brücken, "die sich regelmäßig in Rutschbahnen verwandeln".

Die Stadt verlange von ihren Bürgern, ihrer Räum- und Streupflicht nachzukommen - dann solle sie auch Vorbild sein.

Judith Pirroth, die Sprecherin des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes, weist diese Kritik zurück. Alle rund 200 verfügbaren Mitarbeiter seien im Einsatz gewesen, an einigen Stellen sogar mehrfach.

Aber natürlich könne dieses Team nicht alle Straßen, Wege und Plätze gleichzeitig räumen. Nicht nur die wichtigsten Fahrbahnen würden bevorzugt geräumt, sonden gleichzeitig wichtige Treppen, Fußwege auf Brücken, Auf- und Abgänge sowie Haltestellen. red/ole


Senden Sie uns bitte Ihre schönsten Winterfotos

Saarbrücken. Der Winter ist da, und er hat, bei all seinen Tücken, auch schöne Seiten. Etwa, wenn Kinder fröhlich mit ihren Schlitten auf der Suche nach kleinen Abenteuern durch die kalte, weiße Wunderwelt tollen.

Die SZ will von ihren Lesern wissen, wie sich ihnen die winterlich verzauberte Landschaft präsentiert. Wir suchen die schönsten Fotos von dick eingepackten Saarländern, die trotz der Minusgrade Spaß im Freien haben, sowie Impressionen von Spaziergängen durch die vereiste Natur. Einsendeschluss ist am Sonntag, 27. Januar. Die schönsten Aufnahmen werden wir dann auf einer Sonderseite veröffentlichen. Noch eins: Bitte senden Sie Ihre Fotos samt Name, Adresse und einer Telefonnummer, damit wir Sie bei eventuellen Fragen anrufen können. bla

Unsere E-Mail-Adresse: leser-reporter@sol.de. Sie können Ihre Fotos auch über unser Onlineformular senden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort