Verena Schaan verwandelt Luft in Schotten-Klassiker

Heusweiler · Geduld, Fleiß und Können brauchte Verena Schaan, um ihr anspruchsvolles Instrument zu beherrschen. Dank ihres Talents ist die 17-jährige Dudelsackspielerin inzwischen in ganz Deutschland gefragt.

 Verena Schaan ist hier stilecht schottisch gewandet. Denn auch die Kleidung muss bei Wettbewerben korrekt sein. Foto: Becker&Bredel

Verena Schaan ist hier stilecht schottisch gewandet. Denn auch die Kleidung muss bei Wettbewerben korrekt sein. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Seit acht Jahren geht Verena Schaan einem außergewöhnlichen Hobby nach. Sie spielt Dudelsack, und das mit Herzblut. Im Alter von neun Jahren fand sie den Weg zu dem vor allem aus Schottland bekannten Instrument und spielt heute bereits auf professioneller Ebene.

Wie es dazu kam? "Eigentlich fand meine Mama das Instrument interessant und hat deswegen einen Lehrer aus Völklingen eingeladen, um sich der Musik etwas zu nähern. Seit diesem Tag war ich so begeistert davon, dass ich es unbedingt auch lernen wollte", sagt die 17-Jährige.

Natürlich ist die Kunst des Dudelsackspielens nicht einfach. Mit einer Übungsflöte hat Verena sich ein Jahr lang auf den richtigen Dudelsack vorbereitet. Ihr erstes Instrument bekam sie zu ihrem zehnten Geburtstag von Mama und Papa geschenkt. "Ich habe ständig geübt, damals war es schon etwas Besonderes, wenn ich zehn Minuten am Stück spielen konnte. Mittlerweile halte ich eine Stunde durch." Mit 13 Jahren trat Verena in die Band "Heidelberg & District Pipes and Drums" ein. Das bedeutete für sie, jeden zweiten Donnerstag nach Heidelberg zu fahren, nur um dort zwei Stunden üben zu können. Schon in diesem Alter spielte das Talent bei Wettbewerben in ganz Deutschland. "Bei den Auftritten trage ich eine Uniform. Die Krawatte und den Überzieher für den Dudelsack bekommen wir gesponsert, weil dort das Logo unserer Band drauf ist. Alles andere, wie den Kilt beispielsweise, müssen wir uns selbst besorgen. Sogar die Haare müssen bei dem Auftritt ganz streng zusammengebunden sein. Denn nicht nur die Musik , sondern auch die Kleidung und das Einmarschieren werden nachher bewertet", erzählt die Schülerin. Um eine neue Band kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln, wechselte Verena in diesem Jahr zu den "Odenwald Pipes and Drums" nach Darmstadt. Wenn sie nicht gerade auf Proben oder Wettbewerben in ganz Deutschland unterwegs ist, wird die Dudelsackspielerin gern für private Veranstaltungen gebucht.

Mancher mag sich nun fragen, wie sie Schule und das Hobby , das so viel Zeit kostet, überhaupt unter einen Hut bekommt. Aber Verena findet dieses Nebeneinander von Schule und Musik normal: "Es ist zwar anstrengend, aber meine Schule fördert mein Hobby . Genauso wie meine Eltern, die mich zu jeder Probe fahren und zu Auftritten begleiten." Wünsche? Verena hofft, dass sie mit ihrer neuen Band erfolgreich ist und mit dem Schulabschluss und der Musik alles so klappt, wie sie es sich vorstellt.

Das nächste große Ereignis rückt schon näher. "In diesem Sommer gibt es vom 11. bis zum 13. Juli ein schottisches Festival im Angelbachtal bei Sinsheim. Die Highland Games bieten neben Dudelsack- und Trommelwettbewerben traditionelle schottische Sportwettkämpfe. Das ist einer der wichtigsten Wettbewerbe für uns."

Nervös ist die Schülerin bei ihren Auftritten kaum mehr. "Nur in den fünf Minuten, bevor wir als Band einmarschieren und uns formieren, ist eine gewisse Spannung vorhanden. Doch wenn ich dann meine Noten spiele, lässt sie sofort nach."

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