Verein Ramesch beschäftigt sich mit Flüchtlingen

Saarbrücken · Die Menschen sollen Flucht und Asyl weniger als Problem betrachten, sondern mehr als Herausforderung. Mit Vorträgen und Diskussionen will der Verein Ramesch gegen Vorurteile kämpfen und für Aufklärung sorgen.

"Wir haben nur eine Wahl: sterben. Und jetzt entscheiden wir uns dafür, die Europäer zuschauen zu lassen", solche Sätze hört Mohamed Maiga, der Präsident des Vereins Ramesch in seiner Arbeit mit Flüchtlingen. Das Thema, das der Verein dieses Jahr für seine Veranstaltungsreihe gewählt hat, ist aktueller denn je: "Flüchtlinge - Vertreibung - Heimatlosigkeit". Ramesch hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Integration und Akzeptanz von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Kultur zu fördern. Das Ziel ist es, dabei ein friedliches, respektvolles und gleichberechtigtes Miteinander ohne Vorurteile und Diskriminierung zu bewirken. Im Saarland sei man da schon ganz gut aufgestellt, erklärt Mohamed Maiga. Es gebe viele Vereine, Institutionen und Veranstaltungen, die sich mit solchen oder ähnlichen Themen beschäftigen. Die dramatischen Ereignisse der letzten Woche zeigten allerdings, dass es noch viel zu tun gebe. Die Stimmung könne jederzeit kippen. Im Mittelpunkt stehe hierbei die Ursachenbekämpfung. Eine Schuldzuweisung bringe gar nichts, man müsse Aufklären, zum Beispiel darüber, wie sich unser Konsumverhalten auf andere Menschen auswirkt. Warum sind Nahrungsmittel und Klamotten so billig?

Durch Workshops, Vorträge, Diskussionen und mehr will Maiga mit seinem Verein die Aufmerksamkeit von vielen Menschen erreichen. In der Auftaktveranstaltung am 30. April geben die Redner Karin Scherschel und Karl Kopp einen Überblick über die aktuelle deutsche sowie europäische Flüchtlingspolitik und die Situation der Flüchtlinge hier in Deutschland.

Kopp vertritt die unabhängige Menschenrechtsorganisation "Proasyl" im Europäischen Flüchtlingsrat und kann aktuelle Fragen beantworten. Eine Kooperation besteht auch mit der Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse. Schon hier will Ramesch ansetzen und Erzieher , Lehrer und Eltern angeregen, das Thema in ihr Erziehungskonzept aufzunehmen, um schon bei den Jüngeren eine Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Religionen zu bewirken.

Der gemeinnützige Verein beteiligt sich an der Messe mit dem Theaterstück "Fluchtwege [10]+" und einem Fest zur "Kunterbunten Welt" im Schlossgarten. In Planung sind außerdem ein Benefizkonzert und das Erzählcafé im September. Dabei sei es besonders wichtig, mit Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen und so das Verständnis zu fördern. Zwei Filmvorführungen und ein Kabarett lockern die vielfältige Veranstaltungsreihe auf.

www.ramesch.de

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