Verein fühlt sich verschaukelt

Dudweiler · Mit dem Ende des Sonderstatus fürchtet der Verkehrsverein auch Nachteile für sein Engagement. Das wollten seine Vertreter direkt mit der Saarbrücker Verwaltungschefin bereden. Doch dazu kam es trotz einiger Versuche bisher nicht.

 Das vom VVD organisierte Frühlingsfest wurde im vorigen Jahr inmitten einer Autoschau eröffnet. Archivfoto: Iris Maurer

Das vom VVD organisierte Frühlingsfest wurde im vorigen Jahr inmitten einer Autoschau eröffnet. Archivfoto: Iris Maurer

Seit Anfang des Jahres bemüht sich der Verkehrsverein Dudweiler (VVD) mit seinen rund 100 Mitgliedern um ein Gespräch mit der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz. Bisher kam eine solche Unterredung aber nicht zustande. Im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung erklärte jetzt VVD-Präsident Ralf-Peter Fritz, dass es sehr drängende Fragen zu erörtern gäbe, die keinen weiteren Aufschub duldeten. Das geht auch aus dem ersten Brief hervor, den der Verkehrsverein an die Chefin im Saarbrücker Rathaus geschrieben hatte. Wenige Worte bringen die Probleme nach dem Verlust des Sonderstatus (Teilautonomie der Verwaltung) auf den Punkt: ,,Als Ihr verlässlicher Partner für Kultur, Gewerbe und Ehrenamt in Dudweiler haben wir aufgrund der strukturellen Änderungen in unserem Stadtbezirk Bedenken, ob wir auch in Zukunft alle Aufgaben und Verpflichtungen (Fasching, Frühlingsfest, Kirmes, Weihnachtsmarkt etc.) für die Bürger und Vereine durchführen können."

Aus diesem Grund bat das VVD-Präsidium um einen Gesprächstermin, ,,bei dem wir über die Sorgen und Nöte reden können und gemeinsam sinnvolle und machbare Lösungen für die Zukunft (…) finden".

Die Antwort auf diesen Brief empfinden VVD-Chef Fritz und seine Mitstreiter als einen Witz. Denn in vier dürren Zeilen wird ihnen vom persönlichen Referenten der OB mitgeteilt, dass notwendige Umstrukturierungen und Änderungen, die sich aus dem Ende der Bezirksverwaltung ergeben, vom Amt für Zentrale Dienste und Ratsangelegenheiten koordiniert würden. Amtsleiterin Gabriele Klein sei hier die Ansprechpartnerin.

,,Unverständnis und Verwunderung" gegenüber der OB drückte der Verkehrsverein in seinem darauf folgenden Antwortbrief aus. Als ,,Abwertung unseres Engagements" müsse man es sehen, dass Charlotte Britz auf die Gesprächsbereitschaft einer Amtsleiterin verweise und diese dann auch noch per Telefonat die Frage aufgeworfen habe, ,,ob es überhaupt Sinn macht, sich derzeit schon mit den Vereinen bezüglich der uns wichtigen Probleme zu unterhalten". Auf diesen Brief gab es dann im Februar eine Antwort - diesmal von der OB selbst. Sie versicherte ihre Wertschätzung gegenüber dem Verkehrsverein und seiner Leistungen und verwies darauf, dass hinsichtlich der Umstrukturierungen in Dudweiler noch einige Dinge verwaltungsintern geklärt werden müssten. Das sei ,,elementar, damit Ihnen gegenüber auch zuverlässige und verbindliche Aussagen gemacht werden können". Keinesfalls sei darin eine Abwertung der Vereine zu sehen. Im Übrigen könne man sich bei ,,sehr zeitkritischen Fragen" auch an Bürgermeister Ralf Latz wenden.

Ralf-Peter Fritz erklärt - rund fünf Monate nach dem Beginn des Briefwechsels - dass der VVD allmählich den Eindruck habe, nicht für voll genommen zu werden. Ein Gespräch mit der OB sei nämlich noch immer nicht in Sicht. Darauf aber lege man gesteigerten Wert. In Dudweiler gebe es rund 160 Vereine, und viele von ihnen hingen in der Luft. Ein ehrenamtlicher Bezirksbürgermeister, der nach Walter Rodermann installiert werde, sei dem Bauhof gegenüber nicht weisungsbefugt. Insofern sei auch nicht abzuschätzen, welche Kosten die Vereine künftig von der Landeshauptstadt in Rechnung gestellt bekämen.

Auf Nachfrage der SZ bei der Stadt-Pressestelle am vergangenen Montag erklärte Stadtpressesprecher Thomas Blug: "Wir haben die Aufgabenverteilung der städtischen Dienststellen in Dudweiler in den letzten Wochen intensiv mit den städtischen Mitarbeitern diskutiert. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Vereinen und die Seniorenarbeit standen dabei im Fokus. Wir werden den Vereinen einen Termin in der zweiten Junihälfte anbieten, an dem dann auch die Mitarbeiter teilnehmen werden, die zukünftig Ansprechpartner und Organisatoren vor Ort sein werden."

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