Verdi plant Großdemo gegen den Sparkurs mit 10 000 Teilnehmern

Saarbrücken · Aus Kritik am Sparkurs der Landesregierung hat die Gewerkschaft Verdi zu einer Konferenz der Ideen geladen. Auf dieser Konferenz soll ein schlagkräftiges Bündnis verschiedener Organisationen entstehen.

Die Gewerkschaft Verdi will den Protest gegen den Sparkurs der Landesregierung bündeln und eine Demonstration mit 10 000 Teilnehmern auf die Beine stellen. Dazu will sie ein breites Bündnis aus Gewerkschaften , Parteien, Kommunen und anderen Interessenvertretern schmieden.

Daher hatte sie für Montagabend in der Arbeitskammer zu einer Ideenkonferenz unter dem Motto "Großer Ratschlag" in Saarbrücken eingeladen. Neben Vertretern von Verdi und Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) kamen Kommunalpolitiker, Bürgermeister, der Saarländische Städte- und Gemeindetag (SSGT) sowie Kapitalismus-kritische Organisationen wie Attac. Unter der Federführung von Verdi soll sich aus diesen Mitstreitern eine Lenkungsgruppe bilden, die Aktionen plant. "Wir wollen inhaltlich eine Gegenmacht aufbauen zu der im Lande herrschenden politischen Mehrheit", sagte der Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Saar-Trier, Thomas Müller . Die Sorge um die Zukunft des Landes einte die 120 Teilnehmer der Konferenz. Mit Kürzen und Sparen sei das Land nicht zu retten, so der Tenor. Sie kritisierten die Einsparungen im Gesundheitsbereich, der Jugendhilfe sowie in der Bildung, vor allem an der Saar-Uni. "Die machen unser Saarland kaputt", sagte ein Teilnehmer. Dabei gehe es nicht nur um die wirtschaftlichen Folgen, auch die saarländische Identität sei in Gefahr. "Die Schuldenbremse ist das Schlimmste, was wir uns ins Grundgesetz geschrieben haben", wetterte der Kirkeler Bürgermeister Frank John (SPD ) und kritisierte, dass die Bundesregierung von Steuererhöhungen absieht. In der Diskussion um die Zahl der Gemeinden sei auch die Demokratie bedroht, sagte die SSGT-Geschäftsführerin Barbara Beckmann-Roh und forderte "eine wirklich breite Bewegung", so dass die Misere der Kommunen allen bewusst werde. Verdi will künftig geschlossener auftreten. Die fehlende innere Einigkeit hatte sich 2013 etwa beim Ausstieg aus den Gesprächen mit der Regierung zum Stellenabbau im öffentlichen Dienst gezeigt. Bis heute gibt es dazu keine einheitliche Verdi-Erklärung.

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