Universitäts-Beamter suspendiert wegen Betrugsverdachts

Saarbrücken · Ein 50 Jahre alter Universitätsamtsrat, der bislang in einem Referat der zentralen Beschaffungsstelle der Hochschule beschäftigt war, ist vorläufig vom Dienst suspendiert.

 Nur mittelmäßig im Vergleich zu anderen Standorten? Die Universität des Saarlandes. Foto: Becker & Bredel

Nur mittelmäßig im Vergleich zu anderen Standorten? Die Universität des Saarlandes. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Dem Beamten wurde bereits vor Wochen Hausverbot erteilt. Er musste alle Schlüssel und Ausweise zu Einrichtungen der Uni abgeben. Friederike Meyer zu Tittingdorf, Pressesprecherin der Universität, bestätigte gestern auf Anfrage entsprechende Informationen unserer Zeitung. Ein Disziplinarverfahren sei unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe eingeleitet worden. Die Staatskanzlei (Wissenschaftsministerium) sei über den Sachverhalt informiert und die Kriminalpolizei eingeschaltet worden. Die Universitätssprecherin verweigerte wegen des laufenden Verfahrens und mit Hinweis auf die Fürsorgepflicht des Dienstherrn weitere Detailangaben.

Gegen den Beamten wird derweil wegen Betrugsverdachts und Untreue ermittelt. Hintergrund ist offenbar, dass bei einer Rechnungsprüfung Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Abrechnungen aufgefallen sind. Nach SZ-Informationen soll es sich dabei unter anderem um Ausschreibungen in einer Gesamtgrößenordnung von mehr als 100 000 Euro für die Lieferung von diversen Einrichtungsgegenständen für Büros handeln.

Ein weiterer Vorwurf: Der Beamte , der in einer Gemeinde im Kreis Saarlouis wohnt, soll im größeren Stil private Pakete und Sendungen auf Kosten der Universität verschickt haben.

Der Uni-Amtsrat selbst bestätigte gegenüber der SZ seine vorläufige Suspendierung vom Dienst. Eine Stellungnahme zu den Vorwürfen lehnte er vorerst ab. Er habe einen Rechtsanwalt mit der Vertretung seiner Interessen beauftragt.

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