Ungebetene Gäste im eigenen Zuhause

Saarbrücken · Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden bedeutet für viele Menschen, ob jung oder alt, einen großen Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder auch schwerwiegende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, häufig mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden, wie der Saarbrücker Kriminaloberkommissar Reiner Both im Interview mit der SZ berichtet. Die Saarbrücker Zeitung und die SAARLAND Versicherungen stellen gerade in einer gemeinsamen Aktion das Thema "Richtige Absicherung von Haus und Hausrat " in den Mittelpunkt. Experten der SAARLAND Versicherungen helfen bei der Wahl des passenden Versicherungstarifs. Mitarbeiter von THW, Feuerwehr und Polizei wissen Interessantes und Aufschlussreiches aus der Praxis zu erzählen. Heute im dritten und letzten Teil berichtet Reiner Both über seine Erfahrungen mit Einbruchsdelikten im Saarland. Der 47-Jährige arbeitet in seiner Funktion als Kriminaloberkommissar auch als technischer Berater für Einbruchsschutz. Herr Both, wie hoch sind die aktuellen Einbruchszahlen im Saarland? Reiner Both: 2014 waren es 2485 Einbrüche, eine deutliche Steigerung zum Vorjahr, da lag die Zahl nämlich bei 2095. Der Trend in 2015 ist allerdings wieder rückläufig. Das kann man jetzt schon sagen, da es im Jahresverlauf eine Hochzeit der Einbrüche gibt - in den Wintermonaten zwischen November und Februar, wenn es früher dunkel wird. In wie vielen Fällen blieb es beim versuchten Einbruch? Both: In 1134 von den insgesamt 2485 Einbrüchen. Das sind 45,6 Prozent - eine Zahl, die für uns sehr wichtig ist und stetig ansteigt. Die Täter scheitern immer mehr und zwar am mechanischen Grundschutz der Häuser . Die Bürger haben vorgesorgt. Außerdem gibt es im Saarland eine wachsame Nachbarschaft, ein Schutz, der obendrein nichts kostet. Wie gehen die Täter vor? Both: Sie kommen durch die Tür oder durchs Fenster. Modus Operandi nennen wir die Vorgehensweise der Täter. Türen werden entweder durch Zurückdrücken der Schlossfalle geöffnet (was aber nur funktioniert, wenn nicht abgeschlossen ist), oder mit einem Hebelwerkzeug aufgebrochen. In einigen Fällen kommt es auch vor, dass der Schließzylinder abgebrochen wird. Bei Fenstern versuchen die Täter zuerst, die Fensterflügel aus den Rahmen aufzuhebeln. Scheitern sie, schlagen sie die Scheibe in Höhe des Fenstergriffs ein. Ist der nicht abschließbar, funktioniert das auch. Wann wird eingebrochen? Both: In den überwiegenden Fällen tagsüber bis 22 Uhr und immer dann, wenn klar ist, dass niemand zu Hause ist. Statistisch gesehen gibt es zwei Spitzenzeiten: Vormittags, wenn die Leute auf der Arbeit sind, sowie in den Wintermonaten am späten Nachmittag, wenn sie noch unterwegs sind. Was wird vor allem gestohlen? Both: In erster Linie Bargeld und Goldschmuck. Bei letzterem ist der Absatzweg bekannt, das Gold wird einfach eingeschmolzen. Für andere Dinge braucht der Täter nämlich noch einen Hehler. Natürlich werden auch Elektrogeräte wie Handys oder Tablets gestohlen. Wir hatten aber auch schon den exotischen Fall, da ließ der Täter fünf Herrenanzüge mitgehen. Wer sind die Täter? Both: Täterbanden, meist aus dem südosteuropäischen Raum. Sie sind arbeitsteilig aufgestellt, was uns die Arbeit sehr erschwert. Wir haben aber auch immer wieder Täter mit regionalem Bezug. Die gab es schon immer und wird es auch weiterhin geben. Spielt Gewalt eine Rolle? Both: Nein! Wohnungseinbrüche sind keine Raubstraftaten, denen fast immer eine Täter-Opfer-Beziehung, also eine Vorgeschichte zugrunde liegt. Beim Einbruch bin ich Zufallsopfer, und dem Täter geht es ausschließlich darum, etwas zu stehlen und zu Geld zu machen. Deshalb kommen die Täter nur, wenn sie davon ausgehen, dass niemand zu Hause ist. Wird ein Einbrecher ertappt, tritt er sofort die Flucht an. Zu Gewaltanwendungen kommt es nicht. Wie kann ich mich vor einem Einbruch schützen? Both: Zunächst immer Türen abschließen und auch keine gekippten Fenster zurücklassen. Denn ein gekipptes Fenster ist ein geöffnetes Fenster. Außerdem den Eindruck hinterlassen, dass jemand zu Hause ist, zum Beispiel Licht anlassen und im Urlaub nicht die Rollläden schließen. Außerdem wissen wir, dass Täter, wenn sie auf Widerstand stoßen, sehr schnell aufgeben. Ein solider mechanischer Grundschutz an Türen und Fenstern, der einem Einbruchsversuch 3 bis 5 Minuten standhält, kann schon ausreichen. Hier gibt es eine Reihe geprüfter Produkte (Fenster DIN EN 1627-1630), also Fenster und Türen der Widerstandsklasse 2. Gerne führen wir kostenlose Beratungen vor Ort durch und zeigen Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten auf. Außerdem haben wir Adressen von Firmen, die fachgerecht nachrüsten. Es müssen nicht immer neue Fenster und Türen sein. Was die Experten der SAARLAND Versicherungen zum Thema Einbruch und Diebstahl sagen, lesen Sie am kommenden Montag, 18. Mai, in der PR "Sicherheit nach Art des Hauses".

Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden bedeutet für viele Menschen, ob jung oder alt, einen großen Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder auch schwerwiegende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, häufig mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden, wie der Saarbrücker Kriminaloberkommissar Reiner Both im Interview mit der SZ berichtet.

Die Saarbrücker Zeitung und die SAARLAND Versicherungen stellen gerade in einer gemeinsamen Aktion das Thema "Richtige Absicherung von Haus und Hausrat " in den Mittelpunkt. Experten der SAARLAND Versicherungen helfen bei der Wahl des passenden Versicherungstarifs. Mitarbeiter von THW, Feuerwehr und Polizei wissen Interessantes und Aufschlussreiches aus der Praxis zu erzählen.

Heute im dritten und letzten Teil berichtet Reiner Both über seine Erfahrungen mit Einbruchsdelikten im Saarland. Der 47-Jährige arbeitet in seiner Funktion als Kriminaloberkommissar auch als technischer Berater für Einbruchsschutz.

Herr Both, wie hoch sind die aktuellen Einbruchszahlen im Saarland?

Reiner Both: 2014 waren es 2485 Einbrüche, eine deutliche Steigerung zum Vorjahr, da lag die Zahl nämlich bei 2095. Der Trend in 2015 ist allerdings wieder rückläufig. Das kann man jetzt schon sagen, da es im Jahresverlauf eine Hochzeit der Einbrüche gibt - in den Wintermonaten zwischen November und Februar, wenn es früher dunkel wird.

In wie vielen Fällen blieb es beim versuchten Einbruch?

Both: In 1134 von den insgesamt 2485 Einbrüchen. Das sind 45,6 Prozent - eine Zahl, die für uns sehr wichtig ist und stetig ansteigt. Die Täter scheitern immer mehr und zwar am mechanischen Grundschutz der Häuser . Die Bürger haben vorgesorgt. Außerdem gibt es im Saarland eine wachsame Nachbarschaft, ein Schutz, der obendrein nichts kostet.

Wie gehen die Täter vor?

Both: Sie kommen durch die Tür oder durchs Fenster. Modus Operandi nennen wir die Vorgehensweise der Täter. Türen werden entweder durch Zurückdrücken der Schlossfalle geöffnet (was aber nur funktioniert, wenn nicht abgeschlossen ist), oder mit einem Hebelwerkzeug aufgebrochen. In einigen Fällen kommt es auch vor, dass der Schließzylinder abgebrochen wird. Bei Fenstern versuchen die Täter zuerst, die Fensterflügel aus den Rahmen aufzuhebeln. Scheitern sie, schlagen sie die Scheibe in Höhe des Fenstergriffs ein. Ist der nicht abschließbar, funktioniert das auch.

Wann wird eingebrochen?

Both: In den überwiegenden Fällen tagsüber bis 22 Uhr und immer dann, wenn klar ist, dass niemand zu Hause ist. Statistisch gesehen gibt es zwei Spitzenzeiten: Vormittags, wenn die Leute auf der Arbeit sind, sowie in den Wintermonaten am späten Nachmittag, wenn sie noch unterwegs sind.

Was wird vor allem gestohlen?

Both: In erster Linie Bargeld und Goldschmuck. Bei letzterem ist der Absatzweg bekannt, das Gold wird einfach eingeschmolzen. Für andere Dinge braucht der Täter nämlich noch einen Hehler. Natürlich werden auch Elektrogeräte wie Handys oder Tablets gestohlen. Wir hatten aber auch schon den exotischen Fall, da ließ der Täter fünf Herrenanzüge mitgehen.

Wer sind die Täter?

Both: Täterbanden, meist aus dem südosteuropäischen Raum. Sie sind arbeitsteilig aufgestellt, was uns die Arbeit sehr erschwert. Wir haben aber auch immer wieder Täter mit regionalem Bezug. Die gab es schon immer und wird es auch weiterhin geben.

Spielt Gewalt eine Rolle?

Both: Nein! Wohnungseinbrüche sind keine Raubstraftaten, denen fast immer eine Täter-Opfer-Beziehung, also eine Vorgeschichte zugrunde liegt. Beim Einbruch bin ich Zufallsopfer, und dem Täter geht es ausschließlich darum, etwas zu stehlen und zu Geld zu machen. Deshalb kommen die Täter nur, wenn sie davon ausgehen, dass niemand zu Hause ist. Wird ein Einbrecher ertappt, tritt er sofort die Flucht an. Zu Gewaltanwendungen kommt es nicht.

Wie kann ich mich vor einem Einbruch schützen?

Both: Zunächst immer Türen abschließen und auch keine gekippten Fenster zurücklassen. Denn ein gekipptes Fenster ist ein geöffnetes Fenster. Außerdem den Eindruck hinterlassen, dass jemand zu Hause ist, zum Beispiel Licht anlassen und im Urlaub nicht die Rollläden schließen. Außerdem wissen wir, dass Täter, wenn sie auf Widerstand stoßen, sehr schnell aufgeben. Ein solider mechanischer Grundschutz an Türen und Fenstern, der einem Einbruchsversuch 3 bis 5 Minuten standhält, kann schon ausreichen. Hier gibt es eine Reihe geprüfter Produkte (Fenster DIN EN 1627-1630), also Fenster und Türen der Widerstandsklasse 2. Gerne führen wir kostenlose Beratungen vor Ort durch und zeigen Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten auf. Außerdem haben wir Adressen von Firmen, die fachgerecht nachrüsten. Es müssen nicht immer neue Fenster und Türen sein.

Was die Experten der SAARLAND Versicherungen zum Thema Einbruch und Diebstahl sagen, lesen Sie am kommenden Montag, 18. Mai, in der PR "Sicherheit nach Art des Hauses".

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