Unfall auf A 6 – 1000 Liter Diesel laufen aus

StIngbert · Am frühen Samstagabend ist auf der A 6 der Reifen eines Lasters geplatzt. Der 49-jährige Fahrer verlor die Kontrolle und der Lkw verkeilte sich in der Mittelleitplanke. Dabei riss der Dieseltank, umherfliegende Teile beschädigten weitere Pkws.

 Zum Glück kippte der Kartoffel-Laster nicht auf die Gegenspur, sondern blieb auf der Mittelleitplanke stecken. Foto: Becker&Bredel

Zum Glück kippte der Kartoffel-Laster nicht auf die Gegenspur, sondern blieb auf der Mittelleitplanke stecken. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Massive Verkehrsbehinderungen und ein Riesenglück, dass es nicht zur Katastrophe kam - das war das Fazit eines schweren Lkw-Unfalls, der von Samstagabend bis Sonntagmorgen für eine zeitweise Vollsperrung der A 6 Richtung Mannheim sorgte.

Gegen 17.30 Uhr ging der Notruf ein, dass zwischen St. Ingbert-Rohrbach und dem Autobahnkreuz Neunkirchen in Richtung Mannheim ein Lkw die Mittelschutzplanke durchbrochen habe. Die Einsatzkräfte gingen von einem schlimmen Szenario aus. Rettungsdienste und Feuerwehr bahnten sich einen Weg durch den inzwischen entstandenen Stau und fanden vor Ort einen mit Kartoffeln beladenen Sattelschlepper, der wie eingeparkt auf der Mitteleitplanke stand und diese über 100 Meter aus der Verankerung gerissen und platt gewalzt hatte. Wie die Polizei mitteilte, war zuvor der linke Vorderreifen des Sattelschleppers geplatzt, wodurch der 49-jährige Fahrer die Kontrolle über den Laster verlor und nach links in die Mittelschutzplanke fuhr. Doch der Laster stand gerade und war nicht auf die Gegenfahrbahn gekippt, wo es leicht zu schlimmen Folgeunfällen hätte kommen können. Der Fahrer war nicht verletzt und konnte selbst aussteigen.

Doch durch das "Rasieren" der Mittelleitplanke wurde der Dieseltank des Lkw aufgerissen, bis zu 1000 Liter Treibstoff versickerten im Erdreich. Eine Spezialfirma musste die verseuchte Erde in der Nacht ausbaggern. Ein in gleicher Richtung fahrendes Auto wurde durch Reifenteile des Sattelschleppers getroffen. Laut Polizei war gestern noch offen, ob am Wagen Schäden entstanden. Durch umherfliegende Fahrzeug- und Schutzplankenteile wurde ein weiterer Pkw, der auf der Gegenfahrbahn in Richtung St. Ingbert fuhr, beschädigt. Durch abrupte Lenkbewegungen verletzte sich der Fahrer leicht an der Halswirbelsäule.

Die Fahrtrichtung Mannheim wurde zeitweise bis in den frühen Sonntagmorgen um 6.30 Uhr voll gesperrt, es kam zu einem kilometerlangen Stau. Viele Autofahrer steckten sogar fest und mussten lange warten, bis sie von der Polizei aus dem vom Unfall betroffenen Streckenabschnitt herausgelotst wurden. In Gegenrichtung war die Standspur frei, aber auch das hatte lange Staus zur Folge. Die Feuerwehr St. Ingbert, das THW und das Rote Kreuz waren mit rund 60 Einsatzkräften im Einsatz. Die Polizei forderte einen Havarie-Kommissar an, um den Schaden an Lkw und Ladung begutachten zu lassen. Bis heute bleiben an der Unfallstelle die Überholspuren in beiden Richtungen gesperrt.

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