Er hatte eigens ein Megafon mitgebracht, um draußen vor der Tür weitere Zuhörer herbeizuschreien. Im Café Schrill kann man sich aber auch ohne derlei Hilfsmittel verständlich machen. Und so legte Joachim "Puma" Schmitt, Co-Autor der "Big Trouble"-Trilogie übers Nauwieser Viertel, am Freitag bei seiner Laudatio auf seinen Freund Bernd Rausch die Brülltüte wieder zur Seite.

Rausch ist literarischer Mittäter bei "Big Trouble" und bildender Künstler, seit Ende der 90er Jahre auf digitale Arbeiten spezialisiert. Sein nach eigener Einschätzung bedeutendstes Schaffen sind Bildtafeln zu Auschwitz, von denen einige als Teil einer künstlerischen Dokumentation über die Vernichtung der Roma und Sinti derzeit in Frankfurt zu sehen sind. Am 17. Juni kommt die Ausstellung in den Hauberrisser Saal des Saarbrücker Rathauses.

Im Schrill zeigt Rausch nun unter dem Titel "Kunst für jeden Mann und jede Frau" Werke, die begleitend zu den Bänden der "Big Trouble"-Trilogie erschienen - sei es als Schwarz-Weiß-Illustrationen und farbige Plakate oder als spätere Reflexionen auf den eigenen schriftstellerischen Prozess. Dass diese am Computer generierten Fotocollagen überdurchschnittlich oft die Autorin Nelia Dorscheid zum Sujet haben, ist ein Umstand, den er selbst nicht recht zu erklären vermag. Wie auch immer: Dorscheid ist längst zur Muse des schrägen "Big Trouble"-Gesamtkunstwerks avanciert und als "Lektrice" bei Lesungen unverzichtbar. So auch hier, wo sie aus dem Prolog des zweiten Bands vortrug und aus dem dritten Band das Kapitel "Willibald macht Ferien und zieht um die Häuser" las - einer ironischen Selbstbespiegelung der "Big Trouble"-Aktivisten, in dem sie auch anderen Szene-Größen ein liebevolles Denkmal setzen.

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Auf einen BlickLesungen zur Ausstellung (bis 10. Mai, Café Schrill): 16. April, 20.22 Uhr: Bombenleger in Saarbrücken und in Luxemburg - Big Trouble Geschichten und nackte Wirklichkeit, 10. Mai, 20.22 Uhr: Liebeslieder aus der Big Trouble Trilogie plus Überraschung.Infos: www.takt.de kek