Unabhängiges Gutachten soll Gefahr für Trinkwasser ausschließen

Saarbrücken · Ein Experte soll die Frage klären, ob das Grubenwasserkonzept des RAG-Konzerns eine Gefahr für das Trinkwasser bedeutet. Die Grünen halten diesen Auftrag für unzureichend; andere Gefahren würden ausgeblendet.

Die Landesregierung wird das umstrittene Konzept des RAG-Konzerns zur Grubenwasserwasserhaltung von einem unabhängigen Gutachter bewerten lassen. Dies kündigte ein Vertreter des Wirtschaftsministeriums gestern im zuständigen Landtags-Ausschuss an. Der Gutachter soll hydrogeologische Fragestellungen überprüfen, also mögliche Gefahren für das Trinkwasser, wie Ministeriumssprecher Wolfgang Kerkhoff sagte.

Die RAG will den Wasserspiegel in den Gruben bis 2035 auf Saar-Niveau ansteigen lassen, sodass das Wasser vom Bergwerk Duhamel in die Saar abfließen kann. RAG-Chef Bernd Tönjes hatte im Februar eingeräumt, dass es dabei Risiken gebe, etwa Austritte von Methangas, Bodenhebungen, Erschütterungen oder Belastungen des Trinkwassers. All diese Risiken gelte es zu beobachten.

Den Auftrag zu dem unabhängigen Gutachten über das Trinkwasser soll der Geschäftsführer der Grundwasser- und Geo-Forschung GmbH aus Neunkirchen, Professor Jürgen Wagner, erhalten. Er hatte bereits ein Gutachten zu den Auswirkungen des französischen Bergbaus im Warndt erstellt. Die SPD-Abgeordnete Christiane Blatt sagte: "Die Landesregierung stellt damit sicher, dass es kein Risiko für das Trinkwasser im Saarland geben wird."

Die Grünen bezeichneten das Gutachten hingegen als unzureichend. Denn dieses beziehe sich nur auf das Risiko einer möglichen Trinkwasserverunreinigung. "Die durch einen Grubenwasseranstieg anderen möglichen Konsequenzen wie Erderschütterungen, Hebungen, Tagesbrüche und Ausgasungen werden nicht Gegenstand des Gutachtens sein", bemängelte Fraktionschef Hubert Ulrich . "Dies ist nicht hinnehmbar. Schließlich geht es um die Sicherheit der Bevölkerung."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort