„Ulrich verunsichert Bevölkerung“

Saarlouis · Die Grünen in Saarlouis sammeln im laufenden Kommunalwahlkampf Unterschriften, mit denen Bürger Nein zu einer Hafenerweiterung und zur Gefährdung des Trinkwassers sagen sollen. ´Doch es gebe weder das eine noch das andere, erklärt das Wirtschaftsminsterium.

Die grüne Wahlkampf-Postille "Der grüne Saarlouiser Kurier" bläst derzeit Alarmsignale: "Saarlouiser Trinkwasser in Gefahr!?" titelt das vom Stadtverbandsvorsitzenden Hubert Ulrich verantwortete Blättchen. Und samstags sammeln die Grünen Unterschriften. "Hiermit spreche ich mich gegen jegliche Gefährdung der Saarlouiser Trinkwasserförderung in den Rodener Wiesen aus", bekräftigen die Bürger darin. Und: "Der Saarlouiser Stadtrat wird aufgefordert, sämtlichen Bestrebungen für eine Hafenerweiterung und der damit verbundenen Beeinträchtigung der Saarlouiser Trinkwasserversorgung entgegenzutreten."

Solche Gefahr bestehe, denn "das saarländische Wirtschaftsministerium prüft derzeit die Erweiterung des Hafens Saarlouis-Dillingen. Das dortige Gewerbegebiet soll zu einem großen Containerhafen umgestaltet werden. Damit sind die Trinkwasserförderungsanlagen des Wasserwerkes Ost in den Rodener Wiesen in Gefahr."

Das Wirtschaftsministerium hat den Grünen jetzt eine komplett falsche Darstellung des Hafens vorgeworfen. "Hubert Ulrich verunsichert die Bevölkerung. Seine Argumentation zur Trinkwassergefährdung entbehrt jeder Grundlage", heißt es dort. Und weiter: "Fakt ist, das wurde auch im Landtag bereits deutlich gemacht, dass keinerlei Erweiterung des Hafens oder des Hafengebiets vorgesehen ist, vor allem auch nicht in den Rodener Wiesen."

Mit dem infrage stehenden Ausbau des Hafens sei vielmehr gemeint, "dass es ab 2015 für den Containerverkehr einen Fahrplan geben soll, also einen Linienverkehr mit festen Abfahrtszeiten." So könne der Containerumschlag, derzeit fast 1000 Container im Jahr, "im Rahmen der derzeitigen Flächen und mit den vorhandenen Umschlagsgeräten im Hafen" gesteigert werden, heißt es in der Stellungnahme.

Darin bekräftigt das Ministerium: "Durch den Hafenbau und den seit mehr als 25 Jahre dauernden Betrieb des Hafens ist das Trinkwasser weder qualitativ noch quantitativ beeinträchtigt worden." Das habe auch ein 2013 erstelltes Gutachten bewiesen.

Hafen und Saarlouiser Trinkwasser, das ist seit 25 Jahren ein Reizthema. Seit dem Hafenbau kochte es immer wieder hoch, zuletzt beim Bau des Méguin-Öltanklagers im landeseigenen Saarhafen.

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