Saarbrücken. Schon ein Blick ins Schaufenster der Galerie Besch zeigt, dass es in der aktuellen Ausstellung mit Bildern von Ulrike Hansen in erster Linie um die Farbe geht. Denn dort präsentiert eine in kindlicher Manier gemalte Frau stolz einen Fisch auf ihren ausgestreckten Armen. Direkt und unmittelbar in die Mitte des Bildes positioniert, erstrahlt ihr zinnoberrotes Kleid mit einer Intensität, die das Auge magisch anzieht. Ein wenig Tannengrün in und um Fisch- und Frauenkörper ergänzt die farbige Komposition zum Komplementärkontrast Rot-Grün, der die Leuchtkraft steigert. Farbe satt wie hier prägt alle Werke der in Berlin lebenden Künstlerin, die in Köln, Düsseldorf und Berlin Malerei studierte. Wir sehen Menschen und Möwen, Bilder von Strand und Meer, die allesamt in dichten, intensiven Temperafarben erstrahlen. Sie huldigen einer überwältigend farbigen Sinnesfreude. Gefühle von unbekümmerter Lebenslust teilen sich mit; auch dann, wenn ein flaschengrün gefärbtes Meer oder ein mit grauen Wolken verhangener Himmel Umschwung verheißt. Dabei ist die Formensprache fast naiv zu nennen, nichts für den detailverliebten Betrachter. Die Personen sind auf einfache Konturen und Haltungen reduziert, Gesichter nur oberflächlich angedeutet; ebenso die Tauben. Die Bildgegenstände wie Strandkörbe, Windschutz und ähnliches sind weitgehend abstrahiert und über ihre Farbigkeit eher zu erahnen als klar zu erkennen. Ihre Dinglichkeit ist der Farbe zum Opfer gefallen. qbUlrike Hansen - Mehr als Meer. Bis zum 11. Oktober. Galerie Besch, Bismarckstraße 6, Dienstag, Donnerstag, Freitag, 11 bis 19 Uhr, Mittwoch 11 bis 21 Uhr.