Überraschungen gibt's hier nicht nur in Tassen

Saarbrücken. Der Platz rund um den begehbaren Brunnen in der Evangelisch-Kirch-Straße ist kaum wiederzuerkennen: Wo früher Bierflaschen und Unrat herumlagen und sich selten jemand hin verirrte, überrascht heute Wohlfühlatmosphäre die Passanten. Das Wasser im Brunnen ist sauber. Kübel mit Sommerblumen wirken als wohltuende Farbtupfer

 Dorothé Schindler vor ihrem Café und Bistro. Foto: Iris Maurer

Dorothé Schindler vor ihrem Café und Bistro. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Der Platz rund um den begehbaren Brunnen in der Evangelisch-Kirch-Straße ist kaum wiederzuerkennen: Wo früher Bierflaschen und Unrat herumlagen und sich selten jemand hin verirrte, überrascht heute Wohlfühlatmosphäre die Passanten. Das Wasser im Brunnen ist sauber. Kübel mit Sommerblumen wirken als wohltuende Farbtupfer. Bistrotische und Stühle aus Holz laden dazu ein, sich niederzulassen und den Ausblick auf die evangelische Kirche aus dem Jahr 1727 zu genießen.

Vor zwei Jahren eröffnete Dorothé Schindler im Saarbrücker Haus der Umwelt ihr "Bio Café & Bistro Moccachili". Und sie landete offensichtlich einen Volltreffer.

Den täglich wechselnden Bio-Mittagstisch, vornehmlich aus regionalen Produkten zubereitet, kocht die Chefin selbst. Kaffee, Tee und Schokolade stammen aus fairem Handel. "Die Idee, mich mit einem solchen Bistro selbstständig zu machen, hatte ich schon lange", erzählt Dorothé Schindler.

Sie hatte von Mitte der achtziger Jahre bis 2002 mit anderen Frauen einen Bioladen in Altenkessel. "Dadurch hatte ich einen guten Überblick über die Bio-Szene. Wir waren oft auf Messen und in anderen Städten, und ich dachte mir: Ein solches Café fehlt in Saarbrücken." Nach einigem Hin und Her klappte es 2008 mit dem Pachtvertrag im Haus der Umwelt, und Schindler begann mit 54 Jahren noch einmal ein neues berufliches Projekt, mit dem sie ihre lange gehegte Idee in die Tat umsetzte.

"Ich koche überwiegend vegetarisch. Einmal in der Woche gibt es etwas mit Fleisch. Besonders wichtig ist mir, jahreszeitlich passende Gerichte anzubieten und Saisongemüse zu verwenden, das möglichst aus unserer Region kommt." Gleichwohl haftet dem Moccachili kein "Birkenstock-Image" an: Wer sich umschaut, sieht keineswegs nur Anhänger der Körnerfraktion, sondern ein bunt gemischtes Publikum. "Das finde ich sehr schön", sagt Dorothé Schindler, die mit ihren studentischen Aushilfen für ein offenes Klima sorgt und Anregungen gern aufgreift. "Es gab den Wunsch, sonntagsnachmittags zum Kaffeetrinken zu uns zu kommen. Also öffnen wir seit einiger Zeit auch sonntags, und das wird sehr gut angenommen." Gut angenommen wie das Getränk, das dem Bistro den Namen gab: Moccachili. Doch Vorsicht: der Espresso mit Zartbitterschokolade, Chili und Sahnehäubchen, hat's in sich.

Öffnungszeiten: montags bis samstags 9 bis 20 Uhr, sonntags 14 bis 18 Uhr.

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