Überraschende Funde aus der Römerzeit

Freisen/Saarbrücken. Gab es im Freisener Ortsteil Schwarzerden ein römisches Dorf? Diese Vermutung hegen die Experten des Landesdenkmalamtes, die dort seit 2006 graben. In einer Sitzung des Freisener Gemeinderates stellten Walter Reinhard, der Leiter der Bodendenkmalpflege, und Archäologin Elisabeth Jung die Ergebnisse jetzt vor

Freisen/Saarbrücken. Gab es im Freisener Ortsteil Schwarzerden ein römisches Dorf? Diese Vermutung hegen die Experten des Landesdenkmalamtes, die dort seit 2006 graben. In einer Sitzung des Freisener Gemeinderates stellten Walter Reinhard, der Leiter der Bodendenkmalpflege, und Archäologin Elisabeth Jung die Ergebnisse jetzt vor.Reinhard spricht vom "bedeutensten Gräberfeld im ganzen Raum". Dieses stamme aus der späten Kelten- oder frühen Römerzeit. "So um Christi Geburt", verdeutlicht Freisens Bürgermeister Wolfgang Alles. Ein Grabhügel und ein Friedhof mit Reihengräbern sowie massives Mauerwerk deuten darauf hin, dass die Archäologen auf eine römische Siedlung gestoßen sind. Das soll weiter untersucht werden. Er sieht in dem Projekt eine Langzeit-Aufgabe - und wagt schon Vergleiche mit der Villa Borg bei Perl. Diese Funde seien, so Jung, "außergewöhnlich für das Saarland" - in ihrer Menge, aber was Qualität und Zustand betreffe. Es handele sich um Urnen, Vasen, Krüge, Spiegel und ein Öllämpchen.

Auch in Saarbrücken wurden am Freitag Funde präsentiert, die neue Erkenntnisse über die Präsenz der Römer im Saarland bringen. Archäologen des Landesdenkmalamts haben in der Nähe des Osthafens 63 Meter einer römischen Hauptstraße und ein spätrömisches Grab freigelegt. Weitere Funde deuten darauf hin, dass es dort auch einen Tempelbezirk gegeben haben könnte. Ob die Grabungen ausgeweitet werden, ist noch nicht entscheiden.

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