Tüchtiger Helfer Thomas Verbeek rettet Brille aus Altpapiercontainer

Dudweiler/Saarbrücken. Manchmal ist man nicht ganz bei der Sache. Dann geht einem alles Mögliche durch den Kopf, und man tut Dinge, die man normalerweise nicht tut. So ging es auch Ilse Schmidtmayer (61) aus Dudweiler. Neulich besuchte sie wie üblich ein Fitness-Studio am Fuße des Wohngebiets Am Homburg. Als sie später wieder aus dem Studio rauskam, schien die Sonne

 Thomas Verbeek. Foto: BuB

Thomas Verbeek. Foto: BuB

Dudweiler/Saarbrücken. Manchmal ist man nicht ganz bei der Sache. Dann geht einem alles Mögliche durch den Kopf, und man tut Dinge, die man normalerweise nicht tut. So ging es auch Ilse Schmidtmayer (61) aus Dudweiler. Neulich besuchte sie wie üblich ein Fitness-Studio am Fuße des Wohngebiets Am Homburg. Als sie später wieder aus dem Studio rauskam, schien die Sonne. Die Frau tauschte also ihre Brille, die sie sonst immer auf der Nase hat, gegen eine Sonnenbrille ein. Die gerade mal nicht gebrauchte Sehhilfe tat sie in ein stabiles Etui. Dieses wiederum legte sie im Auto auf eine mit Altpapier gefüllte Tragetasche. Das Papier wollte sie auf der Heimfahrt in einem Container loswerden. Das Wertstoffgefäß in der nahe gelegenen Straße Im Sauerbrod steuerte sie an und warf - oh, Schreck - das Papier samt Brille hinein. Und nun - was tun?

Es folgten, wie uns Ilse Schmidtmayer am Telefon erzählte, einige Anrufe bei Mitarbeitern des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes (ZKE). Der ist für die Leerung der Papiercontainer zuständig.

Das sei eine schwierige Sache, erfuhr sie, weil aufwändig und wohl nicht erfolgversprechend. Um nicht zu sagen aussichtslos. Man klemmte sich aber doch dahinter. Und siehe da: Nach Tagen des Hoffens und Bangens - die Brille war schließlich kein Billigteil - kam das erlösende Telefonat: Ein Mitarbeiter fahre Richtung Container Im Sauerbrod.

Dorthin fuhr auch die 61-Jährige und traf "Thomas". Diesen Namen las sie auf einem Schild im Führerhaus seines Lastwagens. Mehr aber wusste sie nicht von ihrem freundlichen Helfer. Der wiederum entleerte mit Hilfe der Technik den Container, wühlte etwa eine Minute im raschelnden Papier - und hielt schließlich das Etui in Händen.

Anruf der SZ beim ZKE am Freitagabend. Weil wir wissen wollten: Wer ist dieser Thomas? Dort bewies Aushilfspförtner Wilhelm Stein (67) detektivischen Spürsinn. Er ermittelte den Entsorger Thomas Verbeek (41). Der freute sich, dass die Frau, der er geholfen hatte, sich über die Zeitung bei ihm bedankt.

Auch wir meinen: Das hat er klasse gemacht. Dafür verdient er ein Lob. Und seine Kollegen gleich mit. Weil sie vieles leisten, was man so nicht sieht. Und sie retten nicht nur Wertgegenstände - wie in unserem Fall.

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