Trotz Defizit: Kreis zahlt für Umfeld des Bostalsees

St Wendel · Der Ferienpark am Bostalsee ist eine Erfolgsgeschichte. Da waren sich die Redner im St. Wendeler Kreistag einig. Dissens zwischen SPD-Opposition und CDU-Ratsmehrheit gab es bei der Neugestaltung der Biergartenfläche am Bosaarium. Gegen das Votum der SPD verabschiedete das Gremium den Wirtschafts- und Investitionsplan des Eigenbetriebes Freizeitzentrum Bostalsee.

570 000 Euro investiert der Landkreis dieses Jahr am Bostalsee. So wird eine Halle für den Bauhof des Freizeitzentrums gebaut, gibt es mehrere so genannte Märchendorf-Häuser auf dem Campingplatz. Auch wird der Spielplatz auf der Festwiese bei Bosen aufgewertet. Darauf wies Landrat Udo Recktenwald (CDU) den Kreistag hin. Allerdings schließt der Wirtschaftsplan des Freizeitzentrums laut Recktenwald mit einem Defizit von 1,9 Millionen Euro ab.

"Der Bostalsee und sein Umfeld sind eine Erfolgsgeschichte", betonte dennoch für die CDU-Fraktion Werner Wilhelm. 500 Arbeitsplätze seien am und um den See entstanden. Wilhelm: "Wenn wir weiter Erfolg erzielen wollen, müssen wir auch weiter investieren." Dabei müsse man auch private Investoren unterstützen, sagte Wilhelm mit Blick auf die geplante Neugestaltung des Biergartenbereiches am Bosaarium. Dort will die Bosaarium-Event-GmbH auf einer neu gestalteten Seeterrasse die Gäste bewirten. Zudem soll in einem abgegrenzten Bereich ein Beachclub entstehen. Etwa eine Million Euro will Geschäftsführer Joachim Clemens investieren (wir berichteten). Wilhelm dazu: "Nur wenn diese Privatinvestitionen Erfolg haben, haben wir auch Erfolg."

SPD lehnte Investitionsplan ab

Der Ferienpark sei eine Erfolgsgeschichte, betonte für die SPD-Fraktion Torsten Lang: "Das ist die größte touristische Investition, die im Landkreis gemacht wurde." Man solle allerdings nicht so tun, als ob es beim Freizeitzentrum keine Probleme gebe. Lang erinnerte dabei an die Diskussion über die Sperrung des Rundweges. Auch kritisierte er das Defizit des Freizeitzentrums: "Die Zahlen sind nicht gut. Die Verlustzuweisungen steigen an."

Kritik übte Lang am Vertrag zwischen Event-GmbH und Landkreis über die Neugestaltung des Biergartenareales. Die SPD-Forderungen nach einem verpflichtenden Betrieb und dem Wegfall einer Umzäunung seien nicht umgesetzt worden. Lang warf der Kreisverwaltung fehlende Verhandlungsfähigkeit vor. Der SPD-Politiker: "Wenn es um die Interessenlage des Kreises geht, dann muss man auch klare Kante zeigen."

Dem widersprach Werner Wilhelm vehement: "Hier investiert jemand eine Million Euro. Und als Dank sollen wir ihm die Miete erhöhen. Das machen wir nicht mit." Den von der SPD kritisierten Zaun werde es nur beim Beachclub geben. Die Seeterrasse bleibe frei zugänglich. "Verhandlungsstärke ist nicht, wenn man dem Partner den Hals zuhält", meldete sich Friedbert Becker (CDU) zu Wort. Eine Regelung über die Erhöhung der Pacht stehe im Vertrag, so Becker weiter. Dabei gehe es nur um Inflationsausgleich, erwiderte Torsten Lang.

Den Wirtschafts- und Investitionsplan des Freizeitzentrums Bostalsee lehnte die SPD-Fraktion ab. Die Ratsmehrheit von CDU und den beiden kleinen Fraktionen stimmte jedoch dafür.

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