Trost und Rat nach Krebsdiagnose

Saarbrücken. Jeden zweiten Mittwoch im Monat gehen kurz vor 18 Uhr Frauen durch die Drehtür der Caritasklinik St. Theresia. Sie fahren in den vierten Stock. In Raum 1 treffen sie sich mit anderen Frauen. Alle teilen ein Schicksal: Sie haben die Diagnose "Krebs" erhalten. Eine von ihnen ist Monika. Nach der Diagnose Krebs ließ sie sich sofort operieren

 Gabriela Avila Foto: SZ/Avila

Gabriela Avila Foto: SZ/Avila

Saarbrücken. Jeden zweiten Mittwoch im Monat gehen kurz vor 18 Uhr Frauen durch die Drehtür der Caritasklinik St. Theresia. Sie fahren in den vierten Stock. In Raum 1 treffen sie sich mit anderen Frauen. Alle teilen ein Schicksal: Sie haben die Diagnose "Krebs" erhalten. Eine von ihnen ist Monika. Nach der Diagnose Krebs ließ sie sich sofort operieren. Doch nach einem halben Jahr merkte sie, dass nicht alles "abgehakt" war. Durch Zufall erfuhr sie von der Frauenselbsthilfe nach Krebs und ging trotz großer Skepsis zum Treffen. Im Kreise von Gleichbetroffenen merkte sie, dass die Gespräche und der Erfahrungsaustausch nach und nach positive Auswirkungen auf ihr Befinden hatten. So wie ihr geht es fast allen Frauen. Auch Ellen bestätigt, dass es zwar lange dauerte, bis sie wieder positiv denken konnte, dass sie aber durch die Unterstützung in der Gruppe wieder zu großer Lebensfreude zurückfand. Ellen schätzt es zudem, dass zu fast jedem Treffen Fachärzte dazu kommen und über aktuelle medizinische Themen referieren und Fragen beantworten. Außerdem erhält man Tipps für hilfreiche Therapien. "Wir sind kein Trauerverein," fasst die Gruppenleiterin Gabriela Avila zusammen, "wir lachen viel, wir sind fröhlich. Aber wenn jemand ein aktuelles Problem hat, hören wir zu und nehmen Anteil."

StichwortDer Verein "Frauenselbsthilfe nach Krebs" wurde 1976 auf Initiative von Ursula Schmidt und fünfzehn weiteren Frauen, die an Brustkrebs erkrankt waren, gegründet. Sie wollten damit die damals ungenügende Versorgung bei Brustkrebs verbessern und das Thema Krebs aus der Tabuzone holen. Im Wesentlichen lassen sich die Ziele damals wie heute mit den drei Begriffen "auffangen" (nach dem Schock der Diagnose), "informieren" (über Hilfen zur Krankheitsbewältigung) und "begleiten" (in ein Leben mit oder nach Krebs) zusammenfassen. Von weit reichender Bedeutung war es, dass die Deutsche Krebshilfe die Schirmherrschaft und finanzielle Förderung des Verbandes übernahm. Heute gibt es zwölf Landesverbände und 440 Gruppen mit rund 50 000 krebserkrankten Frauen. Eine dieser Gruppen trifft sich jeden zweiten Mittwoch im Monat um 18 Uhr in der Caritas Klinik St. Theresia unter der Leitung von Gabriela Avila. Sie hatte die Saarbrücker Gruppe im März 2005 mitbegründet.Infos bei Gruppenleiterin Gabriela Avila, Telefon (0 68 93) 73 56 und im Internet unter www.frauenselbsthilfe.de

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