Trickdiebe fanden noch mehr Opfer

Saarbrücken · Für die Ermittler war klar: Bei vier Opfern bleibt es nicht. Denn die Diebe, die in Bussen Beute machen wollen, haben ihre Masche lange einstudiert und suchen schnelle Beute. Die Polizei will ihnen auf die Pelle rücken.

Nach dem Bericht über vier Trickdiebstähle in Saarbrücker Linienbussen meldeten sich fünf weitere Senioren bei der Polizei . Auch sie kommen als Opfer der neuen Diebesmasche in Frage, über die wir am 17. Januar berichteten ("Diebe tricksen Opfer im Bus aus - Saarbrücker Polizei geht mit Warnung vor neuer Masche an die Öffentlichkeit").

Bei drei der fünf bestohlenen Senioren gibt es einen klaren Hinweis auf den Tatort. Alle waren in Bussen der Linie 108 unterwegs. Dort hatten sich auch einige der im ersten SZ-Bericht erwähnten Delikte ereignet.

Bei zwei der jüngst gemeldeten Vorfälle konnten die Opfer allerdings nicht mehr rekonstruieren, wo ihnen die Geldbörse abhanden kam.

Die Methode beschreibt der Leiter der Ermittlungen, Mathias Biehl, so: Die Opfer steigen ein. Sie nehmen den Geldbeutel heraus, um zu bezahlen oder ihr Ticket zu zeigen. Die Täterinnen oder Täter stehen dahinter. Steckt der arglose Fahrgast den Geldbeutel in die Außentasche, folgt die Tat. Im Bus fällt ein kleiner Schubs nicht auf, gilt es als unvermeidlich, dem Nachbarn mal allzu nahe zu kommen. An der nächsten Haltestelle heißt es: nichts wie weg mit der Beute. Vier der fünf neuen Diebstahlsopfer vermissten schon seit Dezember ihr Portemonnaie. Der jüngste gemeldete Diebstahl datiert dagegen erst vom 10. Januar. Die Freundin dieses Opfers (78) hatte den SZ-Bericht gelesen und ihre Bekannte darauf hingewiesen. Dann ging auch diese Frau zur Polizei .

Am liebsten ist Polizisten wie Biehl eine gute Vorbeugung. "Stecken Sie Geldbörsen und andere Wertsachen nie in eine Außentasche, sondern tragen Sie sie so nahe wie möglich am Körper." Einen weiteren guten Tipp steuerte gestern Saskia Hurtak in einem Leserbrief an die SZ bei. Sie war 2010 Opfer eines Diebstahls in einem Linienbus geworden und rät: "Bargeld und Papiere nicht gemeinsam, sondern immer getrennt voneinander aufbewahren."

Die Polizei sucht nach wie vor Opfer und Zeugen. Biehl appelliert an alle, die ihren Geldbeutel vermissen und in einem Linienbus in der City unterwegs waren, sich zu melden. "Ermittlungen sind wie ein Mosaik. Jedes Teilchen zählt. Wir suchen weitere Ansätze für Ermittlungen. Wir werden zum Beispiel auf den entsprechenden Linien mit in den Bussen sein, um den Tätern das Handwerk zu legen."

Hinweise auf weitere dieser Trickdiebstähle bitte an die Inspektion Alt-Saarbrücken, Telefon (06 81) 5 88 16 40.

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