Traumberuf Tierpflegerin: Mit Streicheln ist es nicht getan

Saarbrücken · Sarah Klahm ist nach nur wenigen Wochen im Saarbrücker Wildpark längst ein Teil dieses städtischen Tierfreunde-Teams. Dass die harte Arbeit nichts mit den Klischees aus TV-Serien zu tun hat, tut der Begeisterung keinen Abbruch.

Mit fünf Jahren wollen fast alle Mädchen Tierpflegerin werden. Auch Sarah Klahm aus Saarbrücken . Die ist heute 17, steht aber noch zu ihrem Traumberuf, obwohl der wenig mit dem Streicheln niedlicher Tiere zu tun hat. Anders als die vielen Tierpfleger-Filmserien im Fernsehen suggerieren, ist der Job überwiegend körperliche Arbeit, das heißt Misten, Putzen und Füttern. Sarah Klahm spürt das gerade am eigenen Leib, denn sie hat im städtischen Saarbrücker Wildpark einen Platz für ein einjähriges "Freiwilliges Ökologisches Jahr" ergattert.

Die Tochter eines Kraftfahrers und Nichte des bekannten Heimatautors, Musikers und Naturmenschen Günther Klahm, möchte die Tätigkeit als Vorbereitung auf den Beruf nutzen und hofft, dass das "FÖJ" ihr das Finden einer Lehrstelle erleichtert.

Ausbildungsplätze als Tierpfleger sind nämlich sehr begehrt. Nach gerade mal einem Monat ist Sarah bereits so gut integriert, dass sie eigenverantwortlich arbeitet. Tierpfleger Christian Gauer, der sie anleitet, hat ihr die sogenannte "Kleintierrunde", also die Versorgung der Kaninchen , Uhus, Pfauen, Eulen anvertraut.

Ralf Blechschmidt, Abteilungsleiter Stadtwald beim Saarbrücker Amt für Grünanlagen, ist vor allem von der Zuverlässigkeit der jungen Mitarbeiterin angetan. Gewissenhaftes Arbeiten zum Wohl der anvertrauten Tiere sei das Wichtigste, sagt der Chef des Wildparks und erinnert nur an eine vermeintliche Kleinigkeit wie das Absperren der Gehege.

Sarah Klahm "investiert" das Taschengeld, das sie für ihre Arbeit erhält, in ihren privaten Mini-Wildpark, zu dem unter anderem Katzen, Hund, Kaninchen und Meerschweinchen gehören. Die leidenschaftliche Balladen-Sängerin mit "Supertalent"-Ambitionen sucht übrigens noch eine tierisch gute Begleitband.

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Auf einen BlickDer Wildpark Saarbrücken beschäftigt seit fünf Jahren sogenannte FÖJler. Darüber hinaus leisten jährlich bis zu 30 Schüler hier ein zweiwöchiges Praktikum. Vor allem an Wochenende arbeiten straffällig gewordene Jugendliche Sozialstunden im Wildpark ab. wp

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