Tiki-Taka oder Konter-Taktik – welches Spielsystem setzt sich durch?

Kreis Saarlouis · Mit einem 3:1-Erfolg gegen Kroatien eröffnete Brasilien am Donnerstag die Weltmeisterschaft im eigenen Land. Die Fußball-WM am Zuckerhut wird in den kommenden Wochen natürlich auch bei den Fußballern und Trainern im Landkreis das bestimmende Thema sein.

Endlich ist es wieder soweit, das WM-Fieber greift um sich. Seit dem vergangenen Donnerstagabend rollt beim Weltturnier in Brasilien der Ball. Die Jagd auf den goldenen Pokal ist eröffnet. Auch für aktive Fußballer und Trainer aus dem Kreis stehen die kommenden Wochen ganz im Zeichen der 20. Weltmeisterschaft.

"Wer freut sich da denn nicht?", fragt Carsten Birk, der neue Trainer des Verbandsliga-Dritten TuS Beaumarais. Wie die meisten hierzulande hofft auch der ehemalige Profi des Karlsruher SC und der Spvgg. Greuther Fürth darauf, dass die deutsche Nationalmannschaft am Zuckerhut eine gute Rolle spielen wird. Und Birk ist guter Dinge: "Auch wenn in der Vorbereitung nicht alles optimal lief. Ich traue der Mannschaft den WM-Titel durchaus zu. Es wäre einfach mal wieder an der Zeit", sagt der 36-Jährige.

Die lange Zeit von 18 Jahren ohne großen Turniersieg für Deutschland würde auch Thorsten Schütte, Spielertrainer beim Verbandsligisten FSG Schmelz-Limbach, gerne bald beendet sehen. "Spielern wie Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger fehlt im Prinzip nur noch dieser eine Titel. Ich hoffe, dass sie die Mannschaft anführen werden und dass Deutschland vielleicht der ganz große Coup gelingt."

Start ins Turnier spielt große Rolle

Eine Hoffnung, die Uwe Klein, Trainer des Saarlandligisten FV Siersburg, teilt. Er ist aber eher skeptisch. In seinen Augen wird vor allem der Start in das Turnier heute mit dem Spiel gegen Portugal (18 Uhr/ARD ) eine große Rolle spielen: "Die ersten Spiele werden zeigen, wohin die Reise für Deutschland gehen kann. Je nachdem, wie die Vorrunde läuft, so läuft auch das Turnier. Ob es dann reicht, um um den WM-Titel mitzuspielen? Ich glaube es eher nicht. Es geht höchstens bis ins Halbfinale." Aus Kleins Sicht ist es "verwunderlich, dass Bundestrainer Joachim Löw außer Miroslav Klose keinen zentralen Stürmer mitgenommen hat. Wenn er nur auf das Kombinationsspiel setzt, wird es für Deutschland schwierig".

Gleich zwei Optionen hat Nicola Granata, der Spielertrainer des Verbandsligisten FV Schwalbach: "Ich drücke sowohl den Italienern als auch den Deutschen die Daumen und hoffe, dass beide weit kommen. WM-Favorit ist für mich auf jeden Fall Brasilien. Die Brasilianer haben den Heimvorteil und sind sehr stark besetzt. Aber bei einer WM weiß man nie, da ist alles möglich." So rechnet Granata auch damit, dass sich wieder eine Mannschaft, die niemand auf dem Zettel hatte, in den Vordergrund spielen wird. "Vielleicht Kroatien oder Kamerun, das hängt ganz davon ab, wie gut man ins Turnier reinkommt", sagt Granata. Und Klein erklärt: "Letztlich wird auch entscheidend sein, welches Spielsystem sich in Brasilien durchsetzt." Ob nun ballbesitzorientiertes Tiki-Taka oder doch eher Konter-Taktik? Das alles wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Auf jeden Fall ist die Vorfreude riesengroß, egal wo wer die Spiele letztlich verfolgen wird. Ob im kleinen Kreis vor dem Fernseher zu Hause, ob beim "Public viewing" oder in der Stammkneipe um die Ecke. Schütte bringt auf den Punkt, was viele mit ziemlicher Sicherheit genauso sehen: "Fußball schauen, bestes Wetter, dazu ein kühles Bier - und alles ist optimal."

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