Tierschutz mit neuer Teamchefin

Saarbrücken. Pitbull-Terrier Max, der sanfte Hunde-Riese, empfängt die Besucherin mit kindlicher Begeisterung wie eine alte Bekannte. Josephine Mathis (47) ist ja nicht zum ersten Mal bei Ingrid Weber in Sulzbach. Mathis erwidert die Herzlichkeit des verspielten Kolosses mit der Gelassenheit einer erfahrenen Tierfreundin. Es gibt einiges zu besprechen an diesem Morgen

Saarbrücken. Pitbull-Terrier Max, der sanfte Hunde-Riese, empfängt die Besucherin mit kindlicher Begeisterung wie eine alte Bekannte. Josephine Mathis (47) ist ja nicht zum ersten Mal bei Ingrid Weber in Sulzbach. Mathis erwidert die Herzlichkeit des verspielten Kolosses mit der Gelassenheit einer erfahrenen Tierfreundin.

Es gibt einiges zu besprechen an diesem Morgen. Der Tierschutzverein Saarbrücken, mit 1750 Mitgliedern der größte im Saarland und am Folsterweg Betreiber des größten Heims im Land, hat die Kleinblittersdorferin gerade zur neuen Vorsitzenden gewählt.

Grund genug, mit Vorgängerin Ingrid Weber vorauszuschauen und die Verdienste der Sulzbacherin zu würdigen. "Wir haben heute ein neues Tierheim", sagt Mathis und meint die großen Neubauten der Ära Weber, die 2001 begann und am Freitag endete.

Während die Sulzbacherin an der Vereinsspitze war, entstanden auf dem Gelände in Alt-Saarbrücken ein Hundehaus, ein Katzenhaus, ein Gebäude für Kleintiere sowie ein Bau für Personal, Technik und tierärztliche Behandlungen.

Mathis sagt: "Der Boden ist bereitet, denn Ingrid Weber hat einiges bewegt. Und das wollen wir fortsetzen." Die neue Vorsitzende möchte als Teamspielerin und Mitglied des neuen Vorstandes - natürlich - Tieren helfen, die sonst verloren wären. Aber Tierschutz beginnt für Mathis schon früher. In den Köpfen. "Mein Motiv, diese Verantwortung zu übernehmen, hat damit zu tun, dass ich etwas für Tiere bewegen will. Ihre Not spiegelt die Mentalität einer Gesellschaft wider, die Tiere als Wegwerfprodukte behandelt. Und ich kann dagegen nur etwas erreichen, wenn ich Verantwortung übernehme."

Mathis' Ziel: Die Arbeit des Tierheims und die Ideale, die dahinter stehen, will sie mit ihrem Team in die Schulen und Kindergärten tragen, will "aufklären, wie man mit Tieren umgeht". Sie umtreibt die Gefühlskälte, der so viele Tiere Tag für Tag zum Opfer fallen. "Vielen fehlt das Verantwortungsgefühl gegenüber diesen Geschöpfen." Woraus sie folgert: "Tiere brauchen besonderen Schutz, aber viele reden nur und tun nichts. Ich werde etwas tun - als Teil eines Teams und mit Hilfe der vielen Ehrenamtlichen, deren Arbeit wir so schätzen und brauchen. Ein gutes Verhältnis zu ihnen ist mir einfach wichtig." Sie kam selbst über die unverzichtbare Basis-Arbeit, die Betreuung schwieriger Hunde, die keiner mehr wollte, nach und nach zu immer mehr Aufgaben im Heim, dann im Verein, im Vorstand - und steht nun an dessen Spitze.

Von dieser Spitze hat sich ihre Vorgängerin Ingrid Weber gerade verabschiedet. Sie und ihr Mann wollen sich jetzt mehr Zeit zum Reisen nehmen.

Max, den sanften Riesen, interessiert erst mal nur dieser wunderbare Morgen. Frauchen ist da. Herrchen ist da.

Und dieser nette Gast, der richtig viel Ahnung von Hunden hat.

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