"Theoretisches Tischtennis" kam in München gut an
Saarbrücken. Der Neue Saarbrücker Kunstverein wurde erst im Februar 2010 gegründet, sorgt aber mit seinen Aktionen und Ausstellungen bereits regelmäßig für Aufsehen in Saarbrücken
Saarbrücken. Der Neue Saarbrücker Kunstverein wurde erst im Februar 2010 gegründet, sorgt aber mit seinen Aktionen und Ausstellungen bereits regelmäßig für Aufsehen in Saarbrücken. Anfang dieses Jahres wurde im Verein, dessen Mitglieder überwiegend junge Künstler sind, beschlossen, über die Grenzen des Saarlandes hinauszugehen und ein Netzwerk mit gleichgesinnten Kunstschaffenden aufzubauen. Bereits im Februar konnten einige Mitglieder des Vereins einen Vortrag in Essen halten. Und jetzt wurde der Neue Saarbrücker Kunstverein von den ebenso jungen Kunstkuratoren "k&k" nach München eingeladen.An der Akademie der Bildenden Künste München hat der Verein an zwei Tagen Ende Juli seine Arbeit vorgestellt. Sechs ehrenamtliche Mitglieder des jungen Kunstvereins aus Saarbrücken präsentierten ihre Ideen und diskutierten über die unterschiedlichen Aspekte von Kunstpräsentationen und Kunstprovokationen. "Es war auch schon ein bisschen wie auf einem Betriebsausflug oder einer Klassenfahrt", sagt das aktive Vereinsmitglied Jan Engels, "denn es hat auch viel Spaß gemacht". Der eigentliche Grund zur Teilnahme an dieser Veranstaltung ist aber der Austausch mit Gleichgesinnten über unkonventionelle Kunstaktionen. Hierzulande genießt der Neue Saarbrücker Kunstverein ein Alleinstellungsmerkmal mit seinen Aktionen. "In großen Städten wie München ist das anders", erläutert die Vorsitzende des Kunstvereins, Mirjam Bayerdörfer: "Dort gibt es mehr engagierte Künstler, die außergewöhnliche Ideen verfolgen. Wenn man dann über die Vereinsarbeit redet, erhält man auch eine andere Sicht auf die Dinge und gewinnt neue Perspektiven."
Dazu gehört für die Mitglieder auch, den Neuen Saarbrücker Kunstverein in München ebenso kreativ darzustellen, wie man das von seinen Aktionen her kennt. Neben der üblichen Diskussionsrunde am ersten Tag stand daher für den zweiten Tag ein Workshop mit dem Namen "theoretisches Tischtennis" auf dem Programm. "Das spielen wir häufiger unter uns, man könnte sagen, es gehört zur Vereinstätigkeit dazu", erklärt Jan Engels. Beim "theoretischen Tischtennis" wird jeder Teilnehmer aufgefordert, ein Buch mitzubringen. Und während die Mitspieler tatsächlich mit den Büchern Tischtennis spielen, lesen die Ausgeschiedenen aus ihren Büchern vor. "Das ist unglaublich interessant, welche Texte sich dafür eignen", erzählt Jan Engels. Das "theoretische Tischtennis" kam in München gut an. Und auch die Gespräche mit anderen Kunstschaffenden waren sehr inspirierend. "Die Außendarstellung unserer Arbeit wollen wir auf alle Fälle weiter fortsetzen", berichtet Mirjam Bayerdörfer und erwähnt, dass man für Anfang des Jahres 2013 bereits eine Einladung nach Zürich habe.
Nächste Aktion des Vereins: "Kunst beim Fahren - Wettbewerb mit laufendem Motor", Samstag, 18. August, rund um das Zentrum für Kunst und Parken, Saarbrücken, Saartotogelände, Ecke Gutenberg-/Neugeländstraße.
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