Terminbücher der Autohäuser sind voll

Saarbrücken · Langsam wird es eng mit den Terminen in den Saarbrücker Autowerkstätten. Seit Anfang Oktober können die sich vor Anfragen kaum retten. Denn für die Autofahrer gilt immernoch die alte Regel „Winterreifen von O bis O“.

 Zeit für den Reifenwechsel - beim Winterreifen kommt es auch auf die Profiltiefe an. Symbolfoto: Emily Wabits/dpa

Zeit für den Reifenwechsel - beim Winterreifen kommt es auch auf die Profiltiefe an. Symbolfoto: Emily Wabits/dpa

Von Oktober bis Ostern (von O bis O) lautet die Grundregel für Winterreifen . Und daran scheinen sich viele Saarbrücker zu halten. Vor drei bis vier Wochen ging es bei der Autowerkstatt A.T.U. in Malstatt los. 20 Reifensets wechseln die Mitarbeiter pro Tag mittlerweile aus, erzählt Raphael Uder von der Autowerkstatt A.T.U. "Wir haben derzeit einen Vorlauf von ein bis zwei Wochen, um die Winterreifen zu wechseln." Um gut auf den jährlichen Ansturm vorbereitet zu sein, hat die Werkstatt bereits Ende August angefangen, Winterreifen einzulagern. Von den 500 Reifen sind viele aber schon weg, sagt Uder. Auch im Audi-Zentrum Saarbrücken läuft das Reifenwechseln seit Anfang Oktober auf Hochtouren. "Wir haben sogar bis zu drei Wochen Vorlaufzeit, weil so viele Leute ihre Reifen jetzt wechseln wollen", sagt Lena Strobel vom Audi-Zentrum.

"Die Regel von Oktober bis Ostern ist sinnvoll", sagt Klaus Groß-Selbeck, Leiter der Dekra-Niederlassung in Saarbrücken . "Damit ist man auf sicheren Beinen unterwegs", meint auch Mario Wandernoth, Techniker beim Allgemeinen Deutschen Automobilclub (ADAC ) in Saarbrücken , auch wenn sich die Wetterverhältnisse verlagern. Zwar sei die Regel nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber, erklärt Wandernoth, "es ist Pflicht, spätestens bei Schnee, Eis, Schneematsch und Reifglätte nur mit Winterreifen zu fahren, sonst droht ein Bußgeld." Bei den ersten Schneeflocken wollen deshalb plötzlich alle Winterreifen aufziehen. Dann sind Handel und Werkstätten ausgebucht. Deshalb empfiehlt der ADAC , sich bereits jetzt um Winterreifen zu kümmern.

Bei ihren alten Reifen sollten die Autofahrer unbedingt auf die Tiefe des Profils achten. Darauf weißt Klaus Groß-Selbeck hin. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Mindesttiefe des Reifenprofils von 1,6 Millimetern. "Ich schließe mich aber dem Verband der Vulkaniseure an und empfehle eine Mindestprofiltiefe von 3 Millimetern", sagt der Leiter der Dekra-Niederlassung. "So haben sie einfach mehr Haftung." Nicht nur wegen dieses so genannten Grip sind Winterreifen vorgeschrieben. Die bessere Haftung sorge auch dafür, dass bei Schnee, Eis, Glätte und Schneematsch der Bremsweg verkürzt ist und die Lenkbewegungen besser übertragen werden als bei Sommerreifen . Mit Sommerreifen bringen sich Autofahrer bei Schnee und Glätte also in Lebensgefahr.

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