Taxifahrer lehnen Kunden ab

Saarbrücken · SZ-Leser-Reporter Philipp Müller wollte sein Auto stehen lassen und mit dem Taxi nach Hause fahren. Aber mehrere Taxifahrer lehnten ab. Einen Grund hätten sie nicht genannt. Das sei nicht zulässig, sagt der Taxi- und Mietwagenverkehrsverband Saar.

 Wer vom Taxifahrer nicht mitgenommen wird, kann sich beim Ordnungsamt beschweren. Foto: Felix Hörhager/dpa

Wer vom Taxifahrer nicht mitgenommen wird, kann sich beim Ordnungsamt beschweren. Foto: Felix Hörhager/dpa

Foto: Felix Hörhager/dpa

In der Nacht von Samstag auf Sonntag mit einem Taxi nach Hause zu fahren, ist offenbar gar nicht so einfach. Das musste SZ-Leser-Reporter Philipp Müller feststellen. "Ich hatte ein bisschen was getrunken und wollte vernünftigerweise mein Auto stehen lassen", sagt Müller. Die Strecke von der Innenstadt zu ihm nach Hause in die Präsident-Baltz-Straße sei zwar nicht lang, dennoch wollte er nicht zu Fuß gehen.

In der Dudweilerstraße stünden immer viele Taxis, da habe er sein Glück versucht. "Bei den ersten drei Taxifahrern hatte ich keinen Erfolg", sagt Müller. Einen Grund hätten sie ihm nicht genannt. Erst der vierte Taxifahrer habe sich bereiterklärt, ihn nach Hause zu bringen.

"Dieser vermutete, dass die Strecke zu mir nach Hause für die anderen Fahrer einfach zu kurz gewesen sei", sagt Müller. Er sei fassungslos. Was, wenn das einer Frau passiert wäre? "Saarbrücken ist nachts gefährlich, da sollte niemand, vor allem keine Frau, heimlaufen müssen", sagt Müller. Taxifahrer sollten seiner Meinung nach immer fahren, egal wie kurz oder lang die Strecke ist.

Er hat Recht. "Die Taxifahrer unterstehen einer Beförderungspflicht", sagt der Vorsitzende des Taxi- und Mietwagenverkehrs Saar Hans-Jörg Hartmann. Wenn ein Taxifahrer an einem Taxistand stehe, müsse er auch Fahrgäste transportieren. Der Vorsitzende rät abgelehnten Fahrgästen, sich beim Ordnungsamt zu melden. "Sie sollten sich Kennzeichen, Taxiunternehmen sowie Uhrzeit und Tag merken", sagt Hartmann. Nur in Ausnahmefällen könnten Fahrgäste abgelehnt werden. "Wenn diese zum Beispiel sehr aggressiv oder stark angetrunken sind", erläutert Hartmann.

Den Tipp für den Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter Philipp Müller. Wenn Sie Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Tel. (06 81) 5 95 98 00, mailen Sie an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie das Formular: www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter .

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