Talente sollen eine Chance haben

Saarbrücken. Die Eltern waren musikalisch, die Großmutter mütterlicherseits sogar Konzertpianistin - und sie selbst erhielt bereits im zarten Alter von sechs Jahren Klavierunterricht. Wenn Monika Meisch heute in die Tasten greift, was sie in ihrer Freizeit oft und gerne tut, dann am liebsten mit Noten von Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin & Co

 Bei einem Konzert im Sulzbacher Salzbrunnenhaus spielten Christoph Sander, Polina Vinogradova, Simon Capriotti, Nils Morsch und Conrad Noll (v.l.). Monika Meisch freute sich. Foto: Thomas Seeber

Bei einem Konzert im Sulzbacher Salzbrunnenhaus spielten Christoph Sander, Polina Vinogradova, Simon Capriotti, Nils Morsch und Conrad Noll (v.l.). Monika Meisch freute sich. Foto: Thomas Seeber

Saarbrücken. Die Eltern waren musikalisch, die Großmutter mütterlicherseits sogar Konzertpianistin - und sie selbst erhielt bereits im zarten Alter von sechs Jahren Klavierunterricht. Wenn Monika Meisch heute in die Tasten greift, was sie in ihrer Freizeit oft und gerne tut, dann am liebsten mit Noten von Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin & Co.

Ärztin mit Liebe zur Musik

Beim Selbst-Musizieren belässt es die Saarbrücker Ärztin nicht. Die gebürtige Thüringerin, die 1958 ins Saarland kam und 1974 in Burbach ihre internistische Praxis eröffnete, greift anderen mit der "Dr. -Monika-Meisch-Stiftung" helfend unter die Arme. "Wir wissen ja alle, dass die Förderung der Musikalität vom Elternhaus abhängt", bei ihr sei das durch die Mutter geschehen, so Meisch: "Aber es gibt eben viele, die das nicht haben."

Da sie selbst kinderlos ist, sei der Gedanke gereift, "was ich erarbeite und verdiene" in das Entdecken und Fördern junger Talente zu investieren. Über die Idee zu einer Stiftung sprach Monika Meisch mit dem Klavierstimmer Hans-Peter Binkle, und der hatte eine typisch saarländische Lösung: "Ich kenne da einen, den rufe ich an." Drei Tage später meldete sich Uwe Brandt, Chef der Musikschule Sulzbach-Fischbachtal. Lange saßen Meisch und Brandt zusammen und entwarfen im November 2007 das Konzept der Dr.-Monika-Meisch-Stiftung. Mit ins Boot nahmen sie die Sparkasse Saarbrücken und Dieter Boden, den Vorsitzenden des Landesverbandes der Musikschulen Saar.

Zunächst blieben die Segnungen der Stiftung für Schüler der Musikschule Sulzbach-Fischbachtal reserviert. "Wir haben bislang 18 Stipendiaten aufgenommen und gefördert", berichtet Uwe Brandt. Sie müssten sich einem Vorspiel stellen; in der Kommission säßen saarländische Musikschulleiter, die Stifterin Monika Meisch und ein Sparkassen-Vertreter. "Die Aufnahme gilt immer für ein Jahr und muss dann bestätigt werden", so Brandt. Die Förderung umfasse beispielsweise zusätzlichen Unterricht oder die Teilnahme an Meisterkursen und Workshops. Und: "Wir nutzen jede Gelegenheit, um unsere Stipendiaten zu präsentieren und stellen sie in internen und externen Konzerten vor", betont Brandt.

Stiftungskapital verdoppelt

So war die Meisch-Stiftung 2011 beim ersten saarländischen Stiftungstag auf dem Halberg, bei Vernissagen der Sparkasse Saarbrücken und im Kongresszentrum Saar in Völklingen vertreten. Nicht zuletzt durch Akquirierung neuer "Zuspender" habe man es geschafft, das Stiftungskapital zu verdoppeln, berichten Brandt und Meisch. Daher sei vor wenigen Wochen beschlossen worden, "die Stiftung für den kompletten Verband der saarländischen Musikschulen zu öffnen".

Also für die rund 6000 Schüler aller sieben dem Verband Deutscher Musikschulen (VdM) angeschlossenen Häuser: "Ab 2013 können sich alle Schüler dieser Schulen bewerben", sagt Uwe Brand - das Saarland sei damit der "einzige Landesverband, der eine landesweite Begabten-Stiftung aufweisen kann". Kontakt Dr.-Monika-Meisch-Stiftung: (06 81) 81 46 61; (01 71) 7 23 97 65

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