Talbrücke bleibt Zankapfel

Saarbrücken · Die Sperrung der Fechinger Talbrücke hat gestern erneut den Landtag beschäftigt. CDU und SPD lehnten ein Lkw-Verbot für die L 108 erneut ab. Verkehrsministerin Rehlinger sagte jedoch zu, weiter nach Wegen zu suchen, um die Anwohner der Umleitung zu entlasten.

 Seit Pfingstmontag dürfen wieder Pkw über die Fechinger Talbrücke fahren, Lkw jedoch nicht. Doch genau unter denen leiden die Anwohner der Umleitung besonders.Foto: Becker & Bredel

Seit Pfingstmontag dürfen wieder Pkw über die Fechinger Talbrücke fahren, Lkw jedoch nicht. Doch genau unter denen leiden die Anwohner der Umleitung besonders.Foto: Becker & Bredel

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Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD ) hat zugesichert, nach weiteren Möglichkeiten zu suchen, um die Anwohner an der Umleitungsstrecke L 108 zu entlasten. Seitdem die Fechinger Talbrücke gesperrt ist, hat der Verkehr auf der Flughafenstraße deutlich zugenommen. Die Grünen stellten gestern im Landtag den Antrag, die Strecke für Lkw zu sperren und nur für Anlieger freizugeben. Linke und Piraten schlossen sich der Forderung an, die große Koalition lehnte sie ab. Dies sei nicht umsetzbar, sagte Rehlinger, da an der L 108 kein Platz für Kontrollen sei. Die "Taskforce Brücken" werde jedoch prüfen, ob Kontrollen an anderer Stelle, etwa auf der Autobahn, möglich sind.

Michael Hilberer (Piraten) ließ das Argument der fehlenden Kontrollmöglichkeit nicht gelten: "Wir sprechen Verbote ja nicht nur aus, wenn wir sie kontrollieren können." Die Kondompflicht in der Prostitution werde schließlich auch nicht überprüft. "Wenn sich von zehn Lkw nur einer an das Verbot hält, ist für die Anwohner schon etwas gewonnen", so Hilberer. Grünen-Fraktionschef Hubert Ulrich warf der Regierung vor, sie sei nur nicht willens, genügend Polizisten für die Kontrollen einzusetzen.

Er forderte zudem die Landesregierung auf, künftig die Dienste der Projektmanagementgesellschaft DEGES zu nutzen: "Das Land sollte sich Hilfe suchen, damit so ein Desaster wie bei der Talbrücke nicht noch einmal passiert." Die DEGES koordiniert für zwölf Bundesländer Planung und Bau von Fernstraßen . Auch Heinz Bierbaum (Linke) mahnte, es gebe ein grundsätzliches Problem mit der maroden Infrastruktur im Land.

Verkehrsministerin Anke Rehlinger schloss nicht aus, dass das Land die DEGES in Anspruch nehmen könnte, allerdings nur bei einzelnen Großprojekten, "die die Kapazitäten des Landes überschreiten". Peter Strobel (CDU ) zeigte sich skeptisch: Eine Beteiligung an der Gesellschaft würde das Land viel Geld kosten, sagte er. CDU und SPD lehnten den Antrag der Grünen dementsprechend ab, Linke und Piraten enthielten sich.

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