Telefon-Doktor: Demenz kann durch Medikamente in ihren Auswirkungen gemildert, aber leider nicht geheilt werden. Deshalb ist die Behandlung von Demenz-Patienten auf ein Höchstmaß an pflegerischer Aufmerksamkeit und persönlicher Zuwendung ausgerichtet. Sie können sehr viel für Ihre Mutter tun. Ihre Mutter findet sich im Alltag immer schlechter zurecht. Wenn Sie sie verständnisvoll umsorgen und begleiten, bedeutet das eine große Hilfe für sie.

Wenn im weiteren Verlauf der Erkrankung die Gedächtnisstörungen zunehmen, hat dies zur Folge, dass es Ihrer Mutter immer schwerer fällt, neue Eindrücke zu ordnen und Vertrautes wiederzuerkennen. Dies kann dazu führen, dass die Umwelt und manchmal sogar die eigene Familie als bedrohlich erlebt werden.

Noch belastender für den Patienten und seine Familie können mögliche Veränderungen der Persönlichkeit wirken. Demenz-Patienten sind unruhig, nörgeln und beschuldigen manchmal sogar die Familie, sie zu bestehlen. Das ist für pflegende Angehörige oft sehr belastend. Wichtig für Angehörige ist es dann, Hilfe zu suchen und Betreuungsangebote in Anspruch zu nehmen. Immer wieder ist von "Gehirn-Jogging" die Rede. Solche Maßnahmen haben bei Demenz-Patienten leider keinen Erfolg. Die Unfähigkeit zu lernen ist eines der wesentlichen Merkmale dieser Krankheit. Lern- und Konzentrationsübungen führen dem Patienten nur seine Krankheit vor Augen und rufen Enttäuschung und Ärger hervor. Sie führen zu keiner Verbesserung seiner Situation und machen daher keinen Sinn.

Ein Trost: Trotz des geistigen Abbaus ist Ihre Mutter gefühlsmäßig noch sehr wohl ansprechbar. Sie bemerkt durchaus, ob etwas in Zeitnot geschieht und ob man ihr ungeduldig oder gereizt begegnet.