SZ-Telefon-Doktor erläutert Operation gegen den Grauen Star

Saarbrücken · Anrufer (79): Ich habe Grauen Star und möchte mich in nächster Zeit operieren lassen. Alle sagen mir, dass es sich um einen Routineeingriff handelt. Trotzdem will ich wissen, was bei der Operation genau gemacht wird.Telefon-Doktor: Grauer Star (Katarakt) bedeutet, dass die Linsen in Ihren Augen eingetrübt sind.

Bei einer Star-Operation werden die Linsen entfernt und durch Kunstlinsen ersetzt. Dies geschieht in zwei Terminen nacheinander.

Der operative Eingriff selbst dauert circa zehn bis 20 Minuten. Meist reicht eine lokale Betäubung des Auges aus. Die Operation selbst sowie die Zeit nach der Operation sind praktisch schmerzfrei.

In den allermeisten Fällen wird heute mikrochirurgisch über einen sehr kleinen Schnitt die Linsenkapsel des Auges geöffnet. Dann wird der Kern der getrübten Linse mit Ultraschall verflüssigt und abgesaugt. Über diesen nur wenige Millimeter betragenden Schnitt kann der Operateur dann eine künstliche Linse aus weichem Material einschieben. Diese künstlichen Linsen (Intraokularlinsen) werden aus Kunststoff hergestellt und haben einen Durchmesser von etwas mehr als sechs Millimetern. An ihrem Rand sind elastische Bügel befestigt, die für einen sicheren Sitz der Linse im Auge sorgen.

Die Linsen werden gerollt oder gefaltet ins Auge eingeführt. Auf diese Weise kann der Schnitt viel kleiner als die Linse sein und braucht nicht einmal genäht zu werden.

Standard ist heute eine Linse mit einer Brechkraft, die entweder für die Ferne, die Nähe oder eine dazwischen liegende Entfernung scharf abbildet. Es gibt aber auch Kunstlinsen, die wie ein Gleitsichtbrillenglas sowohl für die Ferne als auch für die Nähe eine gute Sehschärfe bieten. Fragen Sie Ihren Augenarzt oder Operateur, welche Lösung in Ihrem Fall die beste ist und welche zusätzlichen Kosten möglicherweise entstehen.

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