SZ-Ältestenrat will Aufzug im Rathaus-Parkhaus CDU will Gespräche über Aufzug

Saarbrücken · Das Parkhaus am Rathaus sollte einen Fahrstuhl haben – meint der SZ-Ältestenrat. Die Betreiberfirma Q-Park sagt: Den müsste die Stadt bauen. Die Stadt sagt: Das ist Sache von Q-Park.

 Das Parkhaus am Rathaus in der Gerberstraße hat keinen Aufzug. Foto: Becker&Bredel

Das Parkhaus am Rathaus in der Gerberstraße hat keinen Aufzug. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Zur Verbesserung der Situation im Parkhaus am Rathaus St. Johann hat sich die CDU-Stadtratsfraktion geäußert. Grund: Der Ältestenrat der Saarbrücker Zeitung bemängelt, dass ausgerechnet in diesem wichtigen City-Parkhaus ein Aufzug für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbehinderung fehlt.

"Der SZ-Ältestenrat hat Recht, wenn er einen Aufzug für das Parkdeck am Rathaus fordert. Anstatt sich des Gedankens anzunehmen, ergehen sich Stadtführung und Parkausbetreiber Q-Park in gegenseitigen Schuldzuweisungen. Das ist einerseits typisch für das Verhalten von Q-Park, andererseits ein Beleg für die fehlende Problemlösungskompetenz der Stadtspitze", sagte CDU-Fraktionschef Peter Strobel.

"Wenn das ständige Bemühen des Begriffs der Barrierefreiheit nicht nur Gefasel sein soll, dann haben doch Q-Park und die Stadtverwaltung die Pflicht, sich an einen Tisch zu setzen und darüber zu beraten, an welcher Stelle des Parkdecks ein Aufzug entstehen könnte, was er kosten würde und wie eine Finanzierung aussehen könnte", sagte Strobel.

Wäre der Einbau eines Aufzugs technisch nicht möglich oder viel zu teuer, dann gäbe es nach Ansicht der CDU-Stadtratsfraktion ja immer noch folgende Möglichkeit: Der Betreiber Q-Park könnte für gehbehinderte Menschen Stellplätze auf der untersten Ebene des Rathaus-Parkhauses reservieren. So sei ganz einfach sicherzustellen, dass ausreichend barrierefreie Parkplätze zur Verfügung stehen.

Im Parkhaus in der Gerberstraße beim Rathaus St. Johann gibt es 563 Plätze, einen Regenschirm-Verleih und einen Alkohol-Tester. Einen Fahrstuhl gibt es in dem dreistöckigen Bau nicht. Alte und gehbehinderte Menschen, aber auch Familien mit Kleinkindern und Kinderwagen können das Parkdeck also nur schwer erreichen. Die Verantwortung sehen die Mitglieder des Rates bei der Parkhausgesellschaft.

Die Landeshauptstadt Saarbrücken ist Eigentümerin des Parkhauses. Die private Gesellschaft Q-Park betreibt das Gebäude für die Stadt seit 14 Jahren.

Für bauliche Veränderungen ist nach Angaben von Peggy Lange, Sales- und Marketingmanagerin bei Q-Park, aber die Stadt zuständig. Platz für einen Aufzug gebe es außerdem weder in den Treppenhäusern noch außen auf dem Bürgersteig. Auch müsse bei solchen Umbauten die Statik des gesamten Gebäudes verstärkt werden. Jedoch: "Im Nachhinein ist die Umrüstung eines bestehenden Objektes nahezu unmöglich", so Lange.

Der Sprecher der Stadt Saarbrücken, Thomas Blug, zeigt sich verwundert über Langes Antwort: "Q-Park ist Pächterin des Parkhauses und für den Betrieb und die ordnungsgemäße Bewirtschaftung zuständig. Modernisierungen muss Q-Park selbst übernehmen und tragen." Das ist vertraglich so vereinbart, ergänzt der Sprecer der Stadt.

Drei der 563 Parkplätze im Parkhaus am Rathaus sind Behindertenparkplätze, Familienparkplätze gibt es nicht. Lange verweist darauf, dass das Parkhaus am Saarbrücker Hauptbahnhof genauso aufgestellt sei. Q-Park betreibt auch dieses Parkhaus.

Lange bleibt dabei, dass der Einbau von Fahrstühlen im Parkhaus am Rathaus weit über eine Modernisierung hinausgehe: "Es würde sich um einen kompletten Umbau des Parkhauses handeln. Dies dürfen und wollen wir nicht eigenständig umsetzen."

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