Synagoge erhält einen Vorplatz

Saarbrücken · Das Entrée zur Saarbrücker Synagoge am Beethovenplatz ist ein Wendehammer für Autos. Diese unangemessene Situation soll bald ein Ende haben. Das Haus wird mit einem Vorplatz aufgewertet.

 So sieht der Platz vor der Synagoge jetzt aus – einer Synagoge nicht würdig, findet das Stadtplanungsamt. Foto: Becker & Bredel

So sieht der Platz vor der Synagoge jetzt aus – einer Synagoge nicht würdig, findet das Stadtplanungsamt. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

. Die meisten Saarbrücker werden es wissen, für Besucher erschließt es sich aber kaum, dass am Beethovenplatz, genau gesagt in der Lortzingstraße 8, eine Synagoge steht. Das Gebäude ist nicht so herausgehoben, wie es seiner Bedeutung angemessen wäre, das Stadtplanungsamt geht sogar so weit zu behaupten, dass das Vorfeld "seit Jahren ein sicherheitstechnisch und gestalterisch ungelöster Problembereich" sei. Einfach gesagt: Da könnte und müsste man viel mehr draus machen.

Eben diese Aufwertung, mit der jüdischen Synagogengemeinde abgestimmt, möchte die Stadt nun auch angehen. Die Fläche vor dem Haus (ein Wendehammer für Autos) einschließlich der Bushaltestelle Beethovenplatz soll bis Ende nächsten Jahres umgebaut werden. Um etwas mehr Gestaltungsfreiheit zu bekommen, werden auch sieben anliegende Stellflächen des Parkplatzes von Q-Park beansprucht.

Der Bezirksrat Mitte, dem die ersten Pläne, sie sogenannte Entwurfsplanung, nun vorgelegt wurden, zeigte sich sehr angetan. Es deutet also alles darauf hin, dass die Kommunalpolitiker das Vorhaben schnell auf den Weg bringen werden. Der Stadtrat stellt nun die Weichen für das Projekt, das knapp 900 000 Euro kosten soll.

Auf der neuen Platzfläche aus Betonsteinen mit Natursteinvorsatz sollen drei Trägerelemente (Stelen) errichtet werden, auf deren Wandflächen Namenstafeln oder Namensgravuren für die ermordeten saarländischen jüdischen Einwohner angebracht werden können.

Für die Planer nicht unbedeutend sind Sicherheitspoller und hohe Bordsteine. Nicht ganz durchdacht fand der Bezirksrat, dem viele Alltagsradler angehören, wie man den Fahrradverkehr an diesem Verkehrsknotenpunkt an der Bushaltestelle vorbeileitet. Hier wurde die Verwaltung beauftragt, noch am Entwurf zu feilen. Auf Antrag der CDU wurde beschlossen, dass die Adresse der Synagoge künftig nicht mehr Lortzingstraße heißen solle. Man möchte dem Platz einen eigenen Namen geben. "Synagogenplatz" schlug spontan Bezirksbürgermeisterin Christa Piper vor.

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