Die Stadtrats- und Bezirksratswahlen sind zwar erst am 25. Mai, aber einige unserer Helden können offenbar nicht früh genug darauf hinweisen, dass sie die Guten sind.

Isolde Ries, die Vorsitzende der Saarbrücker SPD, zum Beispiel hat diese Woche besonders heroisch um die Lufthoheit über den Wählerköpfen gekämpft. Sie wollte unter anderem das italienische Konsulat retten - flog damit aber ihrer Parteifreundin Charlotte Britz ein gutes Stück hinterher. Die Oberbürgermeisterin teilt nämlich schon seit Wochen mit, dass sie in dieser Mission unterwegs ist.

Die CDU-Superhelden Alexander Kessler und Elke Masurek haben sich dagegen als Beschützer der Autofahrer in die Lüfte geschwungen und in gleich drei Pressemitteilungen auf etwas hingewiesen, was eh schon fast jeder wusste: Das Parken in Saarbrücken ist recht teuer.

Im Luftraum über Burbach sind die Helden von SPD und CDU dann zusammengestoßen. Isolde Ries freute sich, dass Straßen-Prostitution jetzt nur noch an wenigen Straßenrändern in Saarbrücken möglich ist und dankte dafür der Obersuperheldin Charlotte Britz. Weil eine dieser Straßen die Burbacher Hochstraße ist, ballte der CDU-Stadtverordnete Gerd Hirschmann die Heldenfaust und kündigte Widerstand gegen diesen Anschlag auf Burbach an.

Daraufhin zwängten sich die Sozialdemokraten Britta Blau und Theo Schmitt gedanklich in den Heldendress und eilten Britz und Ries zu Hilfe. Die von der CDU seien gar nicht die Guten. Die heizen bloß "in unverantwortlicher Weise die Stimmung auf", lautete der Vorwurf - und das, wo die SPD doch vorher so tolle "Alles wird gut"-Stimmung verbreitet hatte.

Am Ende dieser Woche sind nun einige Flecken auf den Superheldenkostümen. Mit Ruhm hat sich da aber niemand bekleckert. Die Dinger sehen eher aus wie Schlammschlacht-Spritzer. Aber egal, weiter geht es. Auch kommende Woche gibt es viel zu tun für Superhelden - vermutlich ohne dass ein einziges Problem gelöst wird.