Studenten sind auf Wohnungssuche

Saarbrücken · Rund 500 von 24 000 Studierenden in Saarbrücken sind laut Studentenwerk noch ohne Wohnung. Viele Angebote liegen ihnen zu weit weg von den Hochschulen, sprechen sie nicht an oder sind schwer zu entdecken.

So sieht die Wohnungsbörse an der Hochschule für Technik und Wirtschaft aus. Foto: Becker&Bredel

So sieht die Wohnungsbörse an der Hochschule für Technik und Wirtschaft aus. Foto: Becker&Bredel

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Einige Tage nach Beginn des Semesters haben viele Studenten noch keine Bleibe und müssen neben den Anforderungen des Studienstarts noch energie für die Wohnungssuche aufbringen. Nach Auskunft von Heike Savelkouls-Diener vom Studentenwerk stehen immer noch 609 Studenten auf der Wohnheime-Warteliste (482 in Saarbrücken und 127 in Homburg). Ende September waren es noch 660.

Durch die ausstehende Sanierung des Wohnheims D (die SZ berichtete) fehlen bereits seit April 2012 260 Unterkünfte. Die Studierenden bekommen Hilfe bei der Suche nach Wohnraum: So hat das Studentenwerk drei Tutoren aus China, Burkina Faso und Peru beauftragt, ihre ausländischen Kommilitonen zum Vermietergespräch zu begleiten. Sie informieren auch über Wohnungsangebote. Laut Savelkouls-Diener konnte so "eine Vielzahl von ausländischen Studierenden" vermittelt werden.

Doch nicht immer kommen freier Wohnraum und Student zusammen. Für das Programm "Wohnen für Hilfe", bei dem Studenten bei Senioren, Familien oder Menschen mit Behinderung wohnen, ihnen im Alltag zur Hand gehen und dafür geringere Miete zahlen, haben sich laut Savelkouls-Diener ungefähr 600 Studierende beworben - zu viele für die 155 Angebote, von denen 70 Prozent vermittelt worden sind. Doch mancher Wohnraum sei zu groß, sodass die Zeit für Hilfe, die pro Quadratmeter berechnet wird, sich nicht mit dem Studium vereinbaren lässt. Auch seien nicht alle Wohnungen in gutem Zustand.

Katharina El-Haddad von der Wohnungsbörse der Hochschule für Technick und Wirtschaft (HTW) und des Stadtteilbüros Alt-Saarbrücken berichtet: "Im Moment ist die Nachfrage der Studenten größer als der vorhandene Wohnraum. Es gibt wahrscheinlich mehr Wohnraum, doch nicht jeder Vermieter kennt die Wohnungsbörse." Susanne Reichrath, Beauftragte der Ministerpräsidentin für Hochschulen, Wissenschaft und Technologie, verwies als Alternative zu den beliebten Wohnheimplätzen auf anderen günstigen Wohnraum, zum Beispiel bei der Woge Saar oder der Saarbrücker Siedlungsgesellschaft SGS. Doch nach Angaben von Marc Neuhardt, Woge Saar, sind derzeit nur noch wenige geeignete Wohnungen frei. Studenten zögen zudem beliebte Wohngegenden wie St. Johann, insbesondere das Nauwieser Viertel or. Laut Heike Dillhöfer von der SGS sind aktuell sechs von 27 WG-geeigneten Wohnungen auf dem Eschberg für Studierende an die Universität vermietet. Auf dem Eschberg hat auch das Carl-Duisberg-Centrum noch Wohnraum zu vergeben: Lisa Fritz-Gönnheimer, Managerin des Gästehauses, gab an, dass noch 10 von 81 Zimmern frei seien. Doch auch wenn zum Semesterstart die Nachfrage noch einmal gestiegen sei, lehnten Interessenten oft ab - sie suchen eine Wohnung näher am Campus oder mit einer mobilen Internetverbindung auf dem Zimmer.

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