Streit um neues Asylbewerberheim in Trier

Trier · Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Trier für die Aufnahme von Asylbewerbern und gegen Rechtsextremismus demonstriert. Hintergrund ist ein neues Asylbewerberheim in Trier.

Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten sind in Trier drei Menschen leicht verletzt worden. In der Stadt demonstrierten am Samstag rund 25 Anhänger der rechtsextremen NPD gegen die geplante Aufnahme von Flüchtlingen, wie die Polizei mitteilte. An einer Gegendemonstration des Vereins "Für ein buntes Trier" beteiligten sich zeitweise 180 Menschen, hieß es.

Nahe der Porta Nigra hätten Demonstranten des "Bündnisses gegen Rechts" am Nachmittag ein NPD-Mitglied angegriffen und leicht verletzt. Gegen Abend hätten dann Gegendemonstranten versucht, eine Absperrung in der Dasbachstraße zu durchbrechen, um zu den NPD-Anhängern zu gelangen. Um das zu verhindern, setzte die Polizei nach eigenen Angaben Pfefferspray ein, wodurch zwei Gegendemonstranten leicht verletzt worden seien.

Der Verein "Für ein buntes Trier" wollte unter dem Motto "Refugees Welcome (Flüchtlinge willkommen)" einer "rassistischen Kampagne gegen Flüchtlinge und Asylsuchende entgegentreten". Die rechtsextreme NPD hatte an mehreren anderen Orten in der Stadt Veranstaltungen gegen die Aufnahme von Flüchtlingen angemeldet.

Hintergrund ist die Fertigstellung einer neuen Unterkunft für bis zu 150 Asylbewerber in einem Gebäude der früheren General-von-Seidel-Kaserne. In die neue Außenstelle der rheinland-pfälzischen Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) sollen heute die ersten 35 Flüchtlinge einziehen. Die Mehrzahl von ihnen stammt aus Syrien. Zudem seien Bosnier, Iraner und Afghanen dabei. Die zusätzliche Unterkunft ist notwendig, weil die Zahl der Asylbewerber in Rheinland-Pfalz stark gestiegen ist. Die zentrale Haupt-Aufnahmeeinrichtung in Trier ist seit Monaten überbelegt. Derzeit sind dort rund 800 Flüchtlinge aus aller Welt untergebracht. Eigentlich ist die Einrichtung auf maximal 700 Menschen ausgelegt.

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HintergrundDas Asylbeweberheim soll nach Angaben des rheinland-pfälzischen Integrationsministeriums nur begrenzte Zeit betrieben werden. Bis Anfang nächsten Jahres sollen in einer Unterkunft in Ingelheim insgesamt 500 Plätze zur Verfügung stehen, derzeit sind es 188. epd

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