„Stolpere mit kindlicher Naivität durch das Leben“

Saarbrücken · Am Montag hat der kanadisch-italienische Komiker Luke Mockridge in der ausverkauften Saarlandhalle in Saarbrücken gastiert. Am Freitag startet nun die zweite Staffel seiner Sat 1-Serie „Luke! Die Woche und ich“. SZ-Mitarbeiter Marko Völke sprach mit dem 26-jährigen Multitalent.

 Der kanadisch-italienische Komiker Luke Mockridge. Foto: Saarevent

Der kanadisch-italienische Komiker Luke Mockridge. Foto: Saarevent

Foto: Saarevent

An diesem Freitag startet die zweite Staffel deiner TV-Show "Luke! Die Woche und ich". Bist Du schon aufgeregt, wie diese ankommt?

Luke: Ich bin noch im Tour-Modus. Ich glaube, wenn ich den jetzt abschließe und kurz vor Sendestart bin, dann wird die Aufregung kommen. Aber weil ich so viel arbeite, habe ich momentan noch gar keine Zeit, nervös zu sein. Ich bin sowieso ein Typ, der mit sehr viel kindlicher Naivität durch das Leben stolpert. Ich freue mich da eigentlich immer mehr drauf, also mein Kopf geht immer mehr in Freude als in Nervosität über.

Was erwartet die Zuschauer in den zehn neuen Folgen?

Luke: Meine Show ist quasi das, was man live von mir kennt. Meine sehr spontane, verrückte, freudige, lebensbejahende Art. Wir laufen Freitagabend auf Sat 1 nach "The Voice Kids". Es gibt fantastische Gäste. Wir haben jede Woche eine neue Showband. Revolverheld direkt in der ersten Sendung. Auch Elemente aus der ersten Staffel wie der Buzzer werden wieder da sein, also dass Leute quasi in der Show Einfluss nehmen und die Sendung unterbrechen können. Es gibt sehr viele spontane, wirre Aktionen. Joyce Ilg ist auch wieder dabei, mit der ich wieder Einspielfilme drehen werde. Es wird ein bunter Strauß an verrückter Skurrilität, also wie so ein anarchischer Kinder-Geburtstag. Ich freu mich. Ich bin einfach mit Herzblut dabei, freue mich und gehe in manchen Einspielfilmen komplett ans Limit. Da sind Sachen dabei, die man so noch nie gesehen hat. Ich wurde zum Beispiel von einer kompletten Hundestaffel überfallen. Wir haben mit Polizeihunden gedreht und Sachen nachgestellt. Ich bin in den Ring gestiegen und habe mich verprügeln lassen. So ein bisschen mit Blick auf die Armlänge-Abstand-Diskussion am Kölner Hauptbahnhof habe ich eine Frauen-Rugby-Mannschaft besucht und muss sagen: Um die Mädels muss man sich keine Sorgen machen. Die haben mich kurz und klein gehauen. Also ich gehe komplett an die Grenzen. Das ist eine Sendung, die es so noch nie im deutschen Fernsehen gegeben hat.

Kommt im TV nicht manchmal die Spontaneität etwas zu kurz?

Luke: Ja und nein. Wenn ich eine Sache im Fernsehen gelernt habe, ist das, dass man alles Schneiden kann. Das kannst Du auf der Bühne nicht. Da ist jeder verpatzte Gag da, den haben alle gesehen. Deswegen ist die Bühne eigentlich die Königsdisziplin und durch das Fernsehen kannst Du Dich durch das Schneiden so ein bisschen durchmogeln - wollen wir aber nicht. Und ich baue mir immer gerne bewusst Stolperfallen ein. Ich möchte keine Nummern-Revue, die komplett durchgeplant ist, sondern es sollen ruhig ein paar Hindernisse vorkommen, so dass der Spaß nie zu kurz kommt.

Auf der Bühne bist Du für Deine Improvisationen bekannt. Wie ist das im Privatleben?

Luke: Jeder kennt die Situationen, wenn Dir irgendjemand einen Spruch drückt und Du kannst nicht schnell genug antworten. Auf der Rückreise fällt dir dann zwei Stunden später ein: "Das hätte ich sagen müssen." Ich glaube, das kennt jeder. Aber ich glaube auf der Bühne bin ich recht nah am Leben, so wie ich sonst bin. Vielleicht ein bisschen ruhiger. Ich bin auf der Bühne einfach nur ein eingestöpselter Verstärker und alles auf zehn. Im privaten Leben bin ich dagegen nicht verstärkt, aber trotzdem eine E-Gitarre.

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