Sternenhimmel in der Sporthalle

Saarbrücken · In der Sporthalle der Gemeinschaftsschule Bruchwiese hatte Ulf Krause sein mobiles aufblasbares Planetarium installiert. Dort konnten sich die Schüler ein Bild davon verschaffen, was im Universum geschieht.

 Als das mobile Planetarium in ihrer Sporthalle stand, konnten sich die Schüler der Gemeinschaftsschule Bruchwiese ein Bild vom Universum verschaffen. Foto: Iris Maurer

Als das mobile Planetarium in ihrer Sporthalle stand, konnten sich die Schüler der Gemeinschaftsschule Bruchwiese ein Bild vom Universum verschaffen. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

"Planetenkunde gehört in den Lehrplan der Gemeinschaftsschule Bruchwiese", erklärt die Klassenlehrerin Anne Britz-Steiert, während ihre 17 Schüler der Abschlussklasse 9h1 in die schmale Eingangsschleuse des Planetariums "Plutino" schlüpfen. "Ist doch spannender, es so zu lernen, als nur aus Büchern", sagt die Lehrerin.

Zuvor brauchte Ulf Krauße (48) etwa ein Stunde, um sein mobiles Planetarium in der Sporthalle aufzublasen: Sechs Meter Breite und 3,20 Meter Höhe formen ein silberfarbenes Iglu. "Mein Planetarium ist eins von nur vier mobilen Planetarien deutschlandweit", sagt er stolz. Gerade befindet sich der Thüringer aus Eisenach das erste Mal auf einer Saarland-Tour.

Insgesamt in fünf saarländischen Schulen wird er den Schülern ein Bild in den Kopf pflanzen, was sich im Universum alles abspielt und wichtige Sternenbilder erklären. "Ich will Allgemeinwissen vermitteln. Ein Blick in das Universum bringt uns ganz schnell dazu, dass wir uns nicht mehr als den Mittelpunkt der Welt begreifen. Manchmal neigt der Mensch bis heute dazu", sagt er grinsend.

Im Innern funkeln die Sternenbilder. "Es sieht schön aus, wenn alles so leuchtet", findet Schülerin Sina Delic (15). Krauße zeigt auf einen winzigen Punkt der Milchstraße: "Das ist unsere Erde." "Ganz schön klein", raunen die Neuntklässler.

"Jetzt machen wir eine Zeitreise", sagt der 48-Jährige, "zurück in den Sommer. So sah der Himmel über Saarbrücken im Sommer 2013 aus." Die Projektion erleuchtet die Zeltkuppel mit vielerlei Sternen.

Das bekannteste Sternbild, den Großen Wagen, "kennt jeder", sagt Krauße und zeigt mit Laserpointer auf das Sternenbild.

Sogar Vincent van Gogh hat ihn in seinem berühmten Gemälde "Sternnacht" gemalt, erklärt Krause. Dass das Sternenbild "bei unseren Nachbarn in Frankreich Großer Topf heißt" ist den Schülern neu, auch dass die Amerikaner ihn den "Großen Soßenlöffel" getauft haben. Insgesamt gibt es 88 Sternbilder, erklärt Krauße, "die wichtigsten Sternenbilder beschreiben die Jahreszeiten. Jede Jahreszeit hat ein eigenes, ganz bestimmtes Sternenbild."

Nach der Stunde hat sich Schüler Dominik Koloch (14) gemerkt, "dass sich im Sommer ein Dreieck, das Sommerdreieck, am Himmel zeigt. Das findet man ganz einfach, man muss nur die Augen ein wenig zukneifen und dann leuchten die drei Sterne, die das Sommerdreieck bilden, am hellsten." Und viele Planeten haben wir? "Neun, nee, acht. Denn Pluto wird mittlerweile, weil er so klein ist, nur noch als Zwergplanet geführt," erläutert Dominik, "von denen gibt es sehr viele, aber Pluto ist der bekannteste."

Sina wird künftig wissen wie man am Himmel den Polarstern findet, der für die Orientierung wichtig ist, weil er den Norden anzeigt. "Wenn man die hintere Wand des Großen Wagens fünfmal verlängert, kommt man zum Polarstern", sagt sie.

Vor der Sporthalle warten schon ungeduldig die Siebtklässer auf ihre Astronomie-Stunde. Man hat schließlich nicht alle Tage ein mobiles Planetarium in der Sporthalle.

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