Steine klopfen wie die Profis

Saarbrücken. Ein massiver Sandsteinblock liegt vor Stefanie Schmidt auf dem Boden. Mit gezielten Hammerschlägen treibt die zierliche junge Frau mehrere Eisen in das Gestein. Schnell bilden sich Risse, dann zerfällt der Stein in zwei sauber getrennte Hälften. "So hat man früher im Steinbruch die Rohblöcke herausgebrochen", erklärt Stefan Hoffmann

 Berufsschülerin Stefanie Schmidt zeigt, wie man einen Sandstein richtig spaltet. Foto: Iris Maurer

Berufsschülerin Stefanie Schmidt zeigt, wie man einen Sandstein richtig spaltet. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Ein massiver Sandsteinblock liegt vor Stefanie Schmidt auf dem Boden. Mit gezielten Hammerschlägen treibt die zierliche junge Frau mehrere Eisen in das Gestein. Schnell bilden sich Risse, dann zerfällt der Stein in zwei sauber getrennte Hälften. "So hat man früher im Steinbruch die Rohblöcke herausgebrochen", erklärt Stefan Hoffmann.

Der Meister arbeitet bei dem Steinbildhauerbetrieb Göllner in der Metzer Straße. Dort erfuhren 14 angehende Bauzeichner am Donnerstag, welche besonderen Eigenschaften Sandstein besitzt und wie er für denkmalgerechte Restaurierungen bearbeitet werden muss. "Denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule" heißt das bundesweite Projekt, an dem sich die Bauzeichnerklasse ZB 11.2 des Technisch-Gewerblichen Berufsbildungszentrums (TGBBZ) I beteiligt.

Ähnlich wie die Bauzeichnerklasse, die im vergangenen Jahr an dem Projekt teilnahm, beschäftigt sich auch die neue Projektgruppe mit "Bauten der 50er und 60er Jahre". Allerdings liegt der Schwerpunkt diesmal nicht nur auf der Erhaltung der Bausubstanz, sondern auch auf der Sanierung der Denkmäler. Außerdem stehen drei Bauwerke im Mittelpunkt, die bisher noch nicht Gegenstand einer intensiven Untersuchung gewesen waren: "Eines davon ist die Kirche Maria Königin, deren Sandstein aus Landstuhl uns verstärkt beschäftigt", erklärt Projektleiter Franz-Ludwig Strauss, Studiendirektor am TGBBZ I. Unterstützt wird er von Hans Mildenberger, Mitarbeiter des städtischen Baudezernats, der das Projekt fachlich begleitet. Wissenswertes über Wassersaugvermögen und Oberflächenstruktur des Landstuhler Sandsteins sowie seine fachgemäße Verfugung erfuhren die Berufsschüler vergangene Woche bei einem Vor-Ort-Termin mit Petra Egloffstein vom Institut für Steinkonservierung in Mainz.

Nach der Theorie folgte mit dem Sandstein-Workshop jetzt die Praxis. In der Werkstatt des Steinmetzbetriebs Göllner kam jeder an die Reihe. Unter Anleitung von Stefan Hoffmann brachten die jungen Frauen und Männer mit Hilfe alter Werkzeuge wie Spreng- und Spitzeisen einen Sandstein in Form. "Das ist sehr interessant", findet TGBBZ-Schülerin Svenja Bochen. Und Sabrina Mayer meint: "Wenn man sieht, wie so etwas gemacht wird, kann man es sich viel besser vorstellen."

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