"Staus nicht so schlimm wie befürchtet"

Saarbrücken. Westspange, Johannisbrücke, Kieselhumes: Mancher der rund 120 000 Pendler inklusive Schüler und Studenten, die morgens mit dem Auto in die Stadt fahren, ärgert sich über diese Baustellen. In der SZ machten kürzlich einige Autofahrer ihrem Unmut Luft. Doch Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer sagt: "Die Baustellen sind notwendig

Saarbrücken. Westspange, Johannisbrücke, Kieselhumes: Mancher der rund 120 000 Pendler inklusive Schüler und Studenten, die morgens mit dem Auto in die Stadt fahren, ärgert sich über diese Baustellen. In der SZ machten kürzlich einige Autofahrer ihrem Unmut Luft. Doch Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer sagt: "Die Baustellen sind notwendig." Die Saarbrücker Straßen seien marode und müssten repariert werden. Reparaturarbeiten sowie bereits begonnene und finanzierte Maßnahmen könnten trotz des noch nicht genehmigten Haushalts 2012 ausgeführt werden. Hier stimme sich die Verwaltung eng mit dem Landesamt für Straßenbau (LfS), den Stadtwerken und dem Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) ab.Die Stadt habe für die Bauarbeiten aber nur rund ein halbes Jahr von April bis Ende Oktober Zeit, sagt Wandel-Hoefer. Und nicht alle Baustellen seien planbar. Wenn Kanäle einbrechen, sei Gefahr im Verzug, und der ZKE müsse sofort eine Baustelle einrichten. Zur aktuellen Situation in der Stadt meint die Baudezernentin: "Die Belastungen halten sich in Grenzen."

Das bestätigt Peter Becker, Chef der Polizei Saarbrücken-Stadt. Zur Baustelle auf der Westspange, wo derzeit auf der Brücke nur eine Spur in Richtung Alt-Saarbrücken zur Verfügung steht und der Zubringer am Cinestar gesperrt ist, sagt er: "Wir hatten erhebliche Bedenken. Aber es staut sich nicht so schlimm wie befürchtet." Der Verkehr fließe natürlich zäher, berichtet er. Das betreffe zum Beispiel die Malstatter Straße und Breite Straße von Burbach kommend, weil die Hauptverkehrsstraßen nun längere Grünphasen haben. Am Kieselhumes - dort saniert der ZKE den Kanal - seien der Eschberger Weg und die Straße Am Holzbrunnen besonders betroffen, sagt Becker. Von Verkehrschaos in der Stadt könne aber keine Rede sein. Die Umleitungsstrecke wegen der Westspangensanierung über die St. Johanner Straße und Brückenstraße zur Malstatter Brücke werde gut angenommen. Trotzdem werde die Verwaltung jetzt untersuchen, wie der Verkehr rund um die Westspange fließt, kündigt Christof Kreis, Leiter der Verkehrsplanung im Baudezernat, an. Er habe festgestellt, dass trotz der Baustelle viele über die Westspange fahren.

Die Verwaltung will nun den Verkehr zählen und die Frage klären, ob sie die Grünphase auf der Umleitungsstrecke verlängern müsse oder nicht. Und warum wird zeitgleich auch noch auf der Johannisbrücke gebaut? Das sei eine Baumaßnahme des LfS, sagt Wandel-Hoefer. Im Vorfeld habe die Verwaltung geprüft, dass die Baustellen auf beiden Brücken keinen Verkehrskollaps bewirken. Das sei nicht der Fall. Nach dem ersten Bauabschnitt auf der Westspange werde die Verwaltung die Bauarbeiten aber für ein Jahr unterbrechen. Dann plane das LfS, die Malstatter Brücke zu sanieren. Das wäre eine zu große Belastung. "Auf der Umleitungsstrecke darf es keine Baustelle geben", stellt Kreis klar. Er appelliert an die Autofahrer, auf Bus und Bahn umzusteigen oder, wenn möglich, die Hauptverkehrszeiten am Morgen und Nachmittag zu umgehen.

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