Start mit Mord am Premierminister der Elfenbeinküste

Saarbrücken · Am Donnerstag startet im Kino Achteinhalb die 16. Ausgabe der Afrikanischen Filmtage. Bis zum Sonntag, 20. November, zeigt sie vier aktuelle Spielfilme und lädt ein zur Diskussion mit afrikanischen Schauspielern und Regisseuren.

Ein Mann hat gerade hat den Premierminister seines Landes getötet. Nun ist er auf der Flucht und lässt sein Leben Revue passieren. "Run" heißt der Film von Philippe Lacôte, der am 17. November um 19 Uhr die Afrikanischen Filmtage eröffnet. Er führt den Zuschauer mitten in die politischen Wirren der Elfenbeinküste und erzählt auf magisch-realistische und komische Weise von den Widersprüchen zwischen Tradition und Moderne - heißt es über diesen ersten ivorischen Spielfilm, der es bis nach Cannes schaffte. Sein Hauptdarsteller, Abdoul Karim Konaté, kommt nach Saarbrücken , um mit dem Publikum zu diskutieren.

Ebenso die Regisseurin Sara Blecher. Ihr Film "Dis ek, Anna" (Ich bins, Anna), zu sehen am Freitag, 20 Uhr, spielt in Südafrika. Er erzählt von einer jungen Frau, die sich mit ihrem Stiefvater trifft, um sich für jahrelangen sexuellen Missbrauch an ihm zu rächen.

Wie ein Dorf im heutigen Westafrika vom Hexenwahn erfasst wird, schildert der mehrfach preisgekrönte Film "The cursed ones" (Die Verfluchten).

In dem packenden Drama aus Ghana erklärt ein Priester ein behindertes Mädchen nach einer Reihe von Unglücken zum Teufelskind und will es einem tödlichen Exorzismus unterziehen. Wird es seiner Lehrerin und einem Journalisten gelingen, den Wahnsinn zu stoppen? Das ist die spannende Frage.

Alle weiteren Fragen beantwortet am Samstag, 19. November, der Regisseur Nana Obiri Yeboah auch gern persönlich.

Auf ganz andere Weise beleuchtet der burkinische Film "Moi Zaphira!", der am Sonntag in Anwesenheit seiner Regisseurin Apolline Traore gezeigt wird, weibliche Lebensbedingungen in dörflicher Enge.

Um ihnen zu entkommen, sieht die junge Witwe Zaphira nur eine Chance: Ihre siebenjährige Tochter soll ein Super-Model werden! Frauen spielen also diesmal eine große Rolle bei den Afrikanischen Filmtagen. Veranstaltet werden die Tage gemeinsam von neun Partnern, darunter zahlreiche Einrichtungen der Saar-Universität und der Hochschule der Bildenden Künste.

Wegen des großen Andrangs empfiehlt sich vor allem beim Eröffnungsabend eine Reservierung.

Info: Kino Achteinhalb , Tel. (06 81) 3 90 88 80 oder

info@kinoachteinhalb.de

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