Lichteffekte, Videoeinspielungen und aufwendige Tontechnik - bei der Tour zur Casting-Show "The Voice of Germany" wurden am Dienstagabend die Finalisten fernsehgerecht in Szene gesetzt. Die über 2000 Besucher fühlten sich in der Saarlandhalle Saarbrücken mitten in ein TV-Studio versetzt. In häufig wechselnden Outfits sangen die jungen Talente bekannte Charthits von Adele bis zu den Beatles sowie eigene Lieder.

Bei den Zuschauern hatte jeder so seinen eigenen Favoriten. Runa Honig aus Neunkirchen etwa gefiel die Siegerin Jamie-Lee Kriewitz besonders gut: "Ich mag ihre Outfits und wie sie singt." Wie viele andere Jugendliche durfte die Zwölfjährige - obwohl am nächsten Tag Schule war - mit Mama Susanne ausnahmsweise das Konzert besuchen. Neben ganz jungen Fans saßen aber auch ältere Semester im Publikum. So unterschiedlich wie die Zuschauer waren auch die Sänger. Von der Studentin Isabel Ment, die an das Mädchen von nebenan erinnert, bis hin zur stimmgewaltigen Tiffany Kemp aus Kaiserslautern, die an diesem Abend wohl den lautesten Applaus erntete. Doch an Siegerin Jamie-Lee Kriewitz (17), mit ihren extravaganten Outfits eine Art "Gesamtkunstwerk", reichte sie nicht heran.

Auch Philipp Leon Altmeyer aus Völklingen, der es 2014 bis ins Halbfinale geschafft hatte, war in der Halle. "Wann trittst du denn auf?", wollte ein Mädchen von ihm wissen. Doch Philipp war nur als Zuschauer vor Ort. Für ihn kamen dabei viele schöne Erinnerungen an seine eigene "The Voice"-Zeit hoch. "Ein bisschen Wehmut ist schon dabei", sagte er. Doch er freue sich, dass immer noch großes Interesse an seiner Person bestehe, und arbeite derzeit an seinem Debüt-Album. Bleibt zu hoffen, dass die wirklich talentierten Musiker der Show im Gegensatz zu anderen Ex-Casting-Kandidaten nicht ebenso schnell wieder aus dem Scheinwerferlicht verschwinden, wie sie aufgetaucht sind.