Städtebau kommt in die Schulen

Saarbrücken · Schüler dachten über die Stadt der Zukunft nach. Bei ihren Ideen hatten sie professionelle Begleiter. Architekten zeigten ihnen, wie spannend das Nachdenken über originelles Bauen sein kann.

 „Mein Schulweg – Architektur ist nebenan“ heißt dieser Ausstellungsbeitrag der Gemeinschaftsschule Bellevue. Mit den Modellen formten die Schüler ihre Wunschhäuser im Kleinen. Fotos: Wolf/AKS

„Mein Schulweg – Architektur ist nebenan“ heißt dieser Ausstellungsbeitrag der Gemeinschaftsschule Bellevue. Mit den Modellen formten die Schüler ihre Wunschhäuser im Kleinen. Fotos: Wolf/AKS

 „Gebäude im Wald – Wald im Gebäude“ heißt dieser Entwurf der Gemeinschaftsschule an der Waldwies in Saarwellingen. Hier geht es um das gute Miteinander von Natur und Architektur.

„Gebäude im Wald – Wald im Gebäude“ heißt dieser Entwurf der Gemeinschaftsschule an der Waldwies in Saarwellingen. Hier geht es um das gute Miteinander von Natur und Architektur.

Bereits am Eingang erstaunt im Ministerium für Bildung und Kultur die Ausstellung "2015 Baukultur: Architektur trifft Schule". Was Schüler in elf Projekten jeweils mit ihrem Lehrer und einem Architekten schufen, macht richtig Spaß. Denn dort sind selbstgebastelte moderne Häuser aus Pappe ausgestellt, die Modelle für neue Wohnviertel sein könnten, sei es ein Traumhaus, das auf Stelzen halb im Meer steht oder eine Glashaussiedlung im Wald. Daneben stehen selbstgebaute Brückenmodelle oder ein abwechslungsreich grün gestalteter Schulhof.

Es sind die Ergebnisse des dritten Projektes "Architektur trifft Schule", ausgerichtet von der Architektenkammer des Saarlandes, dem Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes und der Wüstenrot-Stiftung. Dabei arbeiten Lehrer und Architekten im Unterricht zusammen. Neun Schulen aus dem Saarland haben sich beteiligt. Elf Projekte stellt die Ausstellung mit Fotos, Texten und vielen Modellen vor. "Das Projekt dient dazu, die Baukultur im eigenen Umfeld wahrzunehmen und zu erkennen, dass es mit einem selbst zu tun hat", sagte Ulrich Commerçon , Minister für Bildung und Kultur, bei der Eröffnung. Die Schulkinder sollen für ihre Umgebung sensibilisiert werden.

So ersann das Albertus-Magnus-Gymnasium St. Ingbert einen Schulhof mit Grünflächen, Gewächshaus, Teich und kleinem Irrgarten.

Eine neue Siedlung in der Nachbarschaft einer Schule wie das Wohngebiet Bellevue 2.0 diente den Schülern als Grundlage, selbst Häuser zu entwerfen und ihnen auf einem Lageplan in Pappe phantasievoll Gestalt zu geben. "Das Thema Architektur war den Schülern erst einmal fremd", erklärt Astrid Schawel, Kunstlehrerin der Gemeinschaftsschule Bellevue, die das Projekt mit dem Architekten Bardo Stahl in den Unterricht der achten Klasse eingebaut hat. "Um die Unterschiede besser zu erfahren, haben wir uns zuerst mit den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegsarchitektur auseinandergesetzt. Das ganze Projekt hat den Schülern richtig viel Spaß gemacht", erzählt sie begeistert. Dass aber nicht nur ältere Schüler von dem Projekt profitieren, zeigt die Arbeit der Rischbachgrundschule St. Ingbert. Dort haben Viertklässler maßstabgetreu die "Alte Schmelz" nachgebaut, das Ganze angemalt und in der Schule aufgestellt. Die markante Giebelfassade ist denn auch ein Blickfang der Ausstellung.

Ausstellung "2015 Baukultur: Architektur trifft Schule", bis zum 21. Oktober im Ministerium für Bildung und Kultur, Trierer Straße 33, St. Johann. Geöffnet: Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 16 Uhr.

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