Stadtwerke wechseln 13 000 Stromzähler aus

Saarbrücken · Digitale Messeinrichtungen sollen ab dem Sommer die klassischen Geräte in den Saarbrücker Haushalten ersetzen.

 Stromzähler wie dieser werden nach und nach aus Saarbrücker Haushalten verschwinden. Foto: dpa

Stromzähler wie dieser werden nach und nach aus Saarbrücker Haushalten verschwinden. Foto: dpa

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In den kommenden drei Jahren werden die Stadtwerke zehn Prozent der rund 130 000 Stromzähler auswechseln. Gründe sind ein im vergangenen Jahr verabschiedetes Bundesgesetz und Fortschritte in der Messtechnik. In einer Pressemitteilung beantworteten die Stadtwerke die wichtigsten Fragen.

Warum werden die Stromzähler gewechselt?

Der Bund hat ein Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende beschlossen. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung steigt stetig an. Immer mehr Stromverbraucher sind zugleich auch Stromproduzenten. Das führt dazu, dass Stromerzeugung, Verbrauch und Stromnetze miteinander verknüpft werden müssen, um das Stromnetz stabil zu halten.

Was genau ist neu an den Stromzählern und welche Vorteile entstehen dadurch für den Kunden?

Bei den neuen digitalen Zählern werden sogenannte moderne Messeinrichtungen und intelligente Messsysteme unterschieden. Eine moderne Messeinrichtung ist ein digitaler Stromzähler, der die Stromverbrauchsdaten speichert und auf einem Display darstellt. Der Kunde kann sich bei Bedarf für die vergangenen 24 Monate seinen Stromverbrauch tages-, wochen-, monats- und jahresbezogen direkt an der Messeinrichtung anzeigen lassen.

Wird diese moderne Messeinrichtung um eine Kommunikationseinheit - das sogenannte Smart-Meter-Gateway - ergänzt, spricht man von einem intelligenten Messsystem. Diese Messsysteme speichern und übermitteln die Messdaten in festlegbaren Intervallen per Datenfernübertragung an den Messstellenbetreiber. Ein Ablesung der Zähler vor Ort ist bei den neuen Messsystemen nicht mehr notwendig.

Wer ist von der Umstellung der Stromzähler betroffen?

Bei allen Stromkunden in ganz Deutschland werden ab Sommer 2017 nach und nach moderne Messeinrichtungen eingebaut. Bis zum Jahr 2032 werden so sämtliche bisherigen Stromzähler in Deutschland ausgetauscht. Dies geschieht im Zuge von erforderlichen Zählerwechseln in Folge des Ablaufs der Zulassungszeit des bisherigen Zählers und auch bei Neu- und Umbauten an Kundenanlagen.

Der Einbau intelligenter Messsysteme hingegen erfolgt stufenweise. Stromkunden mit hohem Verbrauch und Betreiber größerer Energieerzeugungsanlagen werden beim Einsatz der intelligenten Messsysteme eine Vorreiterrolle übernehmen, da hier die erwarteten Einsparpotenziale am größten sind. Ab diesem Jahr erhalten daher zunächst Stromkunden, die in den vergangenen drei Jahren im Schnitt mehr als 10 000 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht haben, etappenweise ein intelligentes Messsystem. Gleiches gilt bei Stromerzeugern mit Photovoltaik- oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ab sieben Kilowatt installierter Leistung. Ab dem Jahr 2020 werden dann auch Stromkunden mit einem jährlichen Aufkommen von mehr als 6000 Kilowattstunden sukzessive mit intelligenten Messsystemen ausgerüstet. Für alle, die an die Datenübertragung angeschlossen sind, entfällt das Ablesen der Zähler am Jahresende.

Wie sicher sind die Daten der Kunden?

Die Anforderungen an Datenschutz und -sicherheit sind gesetzlich geregelt. Die Bestimmungen für Datenschutz und Datensicherheit sind streng. Diese sind in Deutschland deutlich schärfer als in anderen Ländern der Europäischen Union - mit den weltweit höchsten Anforderungen.

Wann genau werden die Stromzähler gewechselt?

Ab dem Sommer dieses Jahres kommen im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Saarbrücken moderne Messeinrichtungen zum Einsatz. Der Einbau der intelligenten Messsysteme startet voraussichtlich gegen Ende 2017. Die Kunden werden über den genauen Termin schriftlich informiert.

Wie hoch werden die Kosten sein?

 Ab dem Sommer installieren die Stadtwerke neue Messeinrichtungen – hier ein Beispiel. Foto: dpa

Ab dem Sommer installieren die Stadtwerke neue Messeinrichtungen – hier ein Beispiel. Foto: dpa

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Abhängig vom Verbrauch beziehungsweise von der Einspeiseleistung hat der Gesetzgeber die Preise mit Obergrenzen festgelegt. Für moderne Messeinrichtungen liegt die Grenze bei 20 Euro brutto im Jahr. Die Preise für intelligente Messsysteme sind nach Verbrauch beziehungsweise Einspeiseleistung gestaffelt und beginnen mit 23 Euro brutto im Jahr.

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