Stadtrat fordert die Abschaltung des Atomkraftwerks Cattenom
Saarbrücken. Die Diskussion über Atomkraft und das Reaktorunglück im japanischen Fukushima hat jetzt auch den Saarbrücker Stadtrat erreicht. Bei seiner jüngsten Sitzung am Dienstag im Ost-Saal der Congresshalle hat der Stadtrat eine Resolution zum Thema Atomkraft verabschiedet
Saarbrücken. Die Diskussion über Atomkraft und das Reaktorunglück im japanischen Fukushima hat jetzt auch den Saarbrücker Stadtrat erreicht. Bei seiner jüngsten Sitzung am Dienstag im Ost-Saal der Congresshalle hat der Stadtrat eine Resolution zum Thema Atomkraft verabschiedet. Darin drückt er den Opfern von Erdbeben, Flutkatastrophe und dem Unfall im Atomkraftwerk Fukushima seine tiefe Betroffenheit aus. Zudem fordert der Stadtrat, dass die Landeshauptstadt die Unterschriftenaktion "Cattenom abschalten jetzt!" unterstützt.Grünen-Chef Thomas Brück sagte im Zuge der Diskussion: "Die Lage im Atomkraftwerk Fukushima kann uns nicht unberührt lassen, wo wir das AKW Cattenom in unserer Nachbarschaft haben." Er verwies auf die Vorfälle in Harrisburg und Tschernobyl und die Meinung, die Experten zu Beginn der AKW-Ära vertraten: "Sie wollten uns in den 1970er Jahren glauben machen, dass sich ein GAU höchstens alle 100 Jahre ereignet, in Japan findet gerade der dritte in drei Jahrzehnten statt. Sozialdemokrat Peter Bauer: "Unsere Fraktionsmeinung zu Cattenom war immer, dass die Situation inakzeptabel ist." In guter Nachbarschaft darf man auch Kritik äußern, und jetzt sei der Zeitpunkt dazu gekommen. Rolf Linsler von den Linken meint, der Standort eines AKW dürfe nicht von einem Staat alleine geregelt werden: "Es geht nicht, dass acht Kilometer vor der Landesgrenze eines hingestellt wird, darüber muss international geredet werden. Unglaublich, was da vor 30 Jahren gelaufen ist."
Die Resolution geht auch auf mögliche Krisen ein, die durch einen Störfall im Atomkraftwerk Cattenom eintreten könnten: "Ein vergleichbarer Störfall im Atomkraftwerk Cattenom würde weite Teile unserer Region auf Dauer unbewohnbar machen." al